Gifhorn. Nach einer Woche Textarbeit und Proben nehmen elf junge Frauen und Männer eigene Stücke mit klaren Botschaften auf.

Richtig guter eingängiger Deutsch-Rap fließt durch das Tonstudio unter dem Dach des Kultbahnhofs. Markiger Rhythmus, markante Verse ganz ohne aufgesetzte Pose der Provokation. Hat Hausherr und Profimusiker Volker Schlag das Genre gewechselt? Keineswegs. Die elf jungen Künstler, die vor dem Profi-Mikrofon lümmeln, sind Schüler der Gifhorner Berufsschule II. Eine Woche haben die jungen Frauen und Männer aus Berufseinstiegsklasse, Berufsvorbereitungsjahr und Berufsfachschule an ihren Texten gefeilt und den coolen Sprechgesang geprobt, bevor es am Sonnabend an die Aufnahme geht.

Es ist nicht nur für die jungen Leute eine Premiere. BBS-Direktor Carsten Melchert ist persönlich dabei, weil es so ein Projekt an seiner Schule noch nicht gab. Und Profi-Rapper Carlos Zamora aus Braunschweig, der das Bundesprogramm Rapflection seit zwölf Jahren begleitet, hat schon im Auftrag des Goethe-Instituts mit südamerikanischen Straßenkindern gearbeitet, aber noch nie mit Berufsschülern.