Meinersen. Die Samtgemeinde Meinersen feilt an neuen Angeboten, damit ältere Bürger im gewohnten Umfeld bleiben können. Ehrenamtler sind gesucht.

Immer mehr Frauen und Männer in der Samtgemeinde Meinersen zählen zur älteren Generation. „Die Zahl der Hochbetagten über 80 verdoppelt sich bis 2030“, gibt Sozial-Fachbereichsleiter Lutz Hesse von der Verwaltung als Faustformel an. Auch die Zahl der Menschen ab 63 Jahren steige überproportional. Damit so viele Senioren wie möglich ungeachtet aller altersbedingter Einschränkungen in ihrem gewohnten Umfeld bleiben können, ergreifen Rat und Verwaltung die Initiative, um ihnen so lange wie möglich ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. „Das Kompetenznetzwerk für Senioren ergänzt Angebote wie den Bürgerbus oder das Mehrgenerationenhaus“, sagt Hesse. Zusammen mit Sozialkoordinatorin Andrea Hanke hat er das zusätzliche Angebot entwickelt, das es in ähnlicher Form als Genossenschaft in der Samtgemeinde Isenbüttel gibt.

Nachdem das Landesamt für Soziales einen Zuschuss von 45.000 Euro gewährt hat, sollen nun zusammen mit dem Sozialausschuss des Samtgemeinderats und mit dem Seniorenbeirat um Horst Hüfler Details besprochen werden.

Klar ist, dass Ehrenamtler aller Altersgruppen gefragt sind. Sie können sich bei Andrea Hanke im Mehrgenerationenhaus melden. Fest steht ebenfalls, dass Sitz des Kompetenznetzwerks der Jugendtreff Müden wird. Dort ist Platz genug und die Samtgemeinde will ihre Bürgerangebote ohnehin auf die Mitgliedsgemeinden verteilen. Allerdings ist das schöne Fachwerkhaus ziemlich reparaturbedürftig. Auch hierfür setzt die Kommune auf Zuschüsse. Im Etat 2019 stehen 300.000 Euro Sanierungskosten unter der Bedingung, dass 220.000 Euro EU-Geld aus dem Topf der integrierten ländlichen Entwicklung fließen. Hesse ist aber zuversichtlich, schlimmstenfalls auch ohne das Geld loslegen zu können - dafür ist das Projekt im Sinne der älteren Generation zu wichtig.

Wenn alles klappt, bringt das Kompetenzzentrum den Nutzern wirklich was. Es geht laut Andrea Hanke nicht allein um Serviceangebote wie Einkaufen oder Hilfe im Garten. Die Senioren sollen auch neue Impulse aus den Sparten Musik, Bewegung und Technik bekommen etwa nach dem Vorbild der Gifhorner Seniorenschule.

Als „Alleinstellungsmerkmal“, das insbesondere die Förderung ermöglicht hat, wertet Hesse die Medien- und Technikschulung. Das Vorbild von Smartphone-Kursen von Jugendlichen für Senioren will Hesse auf andere Geräte übertragen: „Die neue Technik hat viel Potenzial, sich selbst im häuslichen Umfeld zu helfen.“ Hesse denkt an Online-Banking, Einkäufe per Internet oder sogar an Smart-Home-Steuerung, die das Licht anschaltet oder Jalousien runterlässt.