Gifhorn. Im Frauenzentrum im Steinweg soll die Einrichtung entstehen. Sie soll dann einen Überblick über die Angebote liefern.

Die vom Landkreis geplante Hebammenzentrale samt Hebammencafé im Frauenzentrum im Steinweg stieß im Kreistag während der jüngsten Sitzung am Freitag auf einhellige Zustimmung. Dort erhalten werdende Mütter einen Überblick über die vorhandenen Angebote und Kapazitäten und haben zudem einen Platz, um neben der Beratung auch den Austausch mit anderen Müttern zu suchen. „Wenn ich sehe, dass der Kreißsaal im Klinikum vorübergehend schließen muss, denke ich, dass wir damit auf dem richtigen Weg sind“, sagte Landrat Andreas Ebel mit Blick auf den deutlich spürbaren Hebammen-Mangel. Zudem will der Kreis Kursgebühren und Fortbildungen fördern und Existenzgründungen bezuschussen. Erste Früchte tragen die Bemühungen des Kreises offenbar schon: So verkündete Ebel, dass zwei Hebammen-Anwärterinnen ein Stipendium in Anspruch nehmen.

Mehrheitlich beschlossen wurde auch die Errichtung einer Beratungsstelle für Täter bei häuslicher Gewalt. „Eigentlich ist es traurig, dass wir uns überhaupt mit so einer Thematik beschäftigen müssen“, sagte Ilse-Marie Schmale (CDU). In Deutschland hielten Frauenhäuser 6000 Plätze vor, benötigt würden aber 20.000. Schmale appellierte daran, der Beratungsstelle, die in Kooperation mit Helmstedt und Wolfsburg auf die Beine gestellt werden soll, zuzustimmen. „Denn Täterschutz ist Opferschutz.“ Nicole Wockenfuß (Grüne) hakte ein, dass künftig auch Täterinnen mit einbezogen werden sollen. Die seien zwar zahlenmäßig deutlich unterlegen, sollten aber nicht außer Acht gelassen werden.