Gifhorn. Im Gifhorner Rathaus ist bis Monatsende die Ausstellung der Künstlergruppe art 38 zu sehen.

Schon der Titel spricht: Die Künstlergruppe art 38 nennt ihre neue Ausstellung im Gifhorner Rathaus „Komm – Unikat – Ion“. Es geht also ums Sprechen, verbal und nonverbal, um Skepsis und Optimismus in Sachen Interaktion zwischen Menschen.

Jedes Stück ein Unikat, Botschaften ziehen sich an oder stoßen sich ab wie geladene Ionen. Dabei geht es natürlich nie ohne Hintersinn ab, wie Gruppensprecherin Charlotte Dreschke zur Vernissage verriet. So lädt Siegfried Blonsky als Allegorie auf Klimawandel und schmelzende Polkappen einen Beutel Eis auf eine Sode aus dem eigenen Garten, von der nun das Wasser herunter tropft. Dreschke selbst hängt eine „Kommunizierende Röhre“ in den Raum, die als Sprachrohr dienen kann. Silke Schnau tischt ein „Gourmet Gespräch“ mit Buchstabennudeln auf. Bei Thomas Tilsner bleibt bei allen Fake News und fiktiven Wahrheiten nur noch ein stummer Schrei à la Munch übrig. Schon in der Literatur konnte „Faust“ das Wort „so hoch unmöglich schätzen“, will man lieber Taten sehen. Renate Lux sieht in diesem Sinne, wenn Worte in der Diskussion überstrapaziert werden, als Ergebnis nicht die Quadratur des Kreises also die Lösung des Unlösbaren, sondern „Quark in der Kurve“.