Gifhorn. Das letzte offizielle Konzert des Tenor in der Schlosskapelle Gifhorn war sehr gut besucht.

Es war ein Abschied der leisen, aber feinen Töne in der prall gefüllten Schlosskapelle: Georg Hormann, Institution für den klassischen Gesang an der Kreismusikschule, verabschiedete sich mit seinen Schülern in den Ruhestand. Das offiziell letzte Konzert, aber dass er wirklich nun gar nicht mehr als Mentor und Partner aktiv sein wird, das möchten nicht einmal seine Schüler glauben.

Das voluminöse und sehr klangschöne Programm mit ruhigen und schmeichelnden Werken von Händel, Rheinberger, Franck, Rutter, Schubert und Humperdinck ließ die Zuhörer schmelzen und bewies das disziplinierte hohe Niveau des Ensembles. Es war klar hörbar, dass Hormann nach fast 28 Jahren alle hat zu einer Familie wachsen lassen. „Und Hanka Bierwirth war immer unsere liebenswerte Seele, die uns getragen hat“, meinte Hormann mit Blick auf seine Pianistin. In der Laudatio verriet die Klasse: „Seine große Stärke war die Ermutigung, sein Motto vor jedem Konzert das Churchill-Zitat ‚With Confidence!‘ Und er zeigte uns, wie man auch einen misslungenen Ton mit Überzeugung singt.“ Ein großes Geschenk machte sich Hormann selbst. Wegen einer schweren Krankheit vor fünf Jahren, die ihm die Freude am Gesang nicht rauben konnte, hatte er seitdem nicht mehr als Solist auf der Bühne gestanden. Nun sang er „Er tröstet die Betrübten“ von Mendelssohn-Bartholdy, ein Stück, das er früher europaweit interpretiert hatte. Die langen Ovationen zeigten: Sein Publikum möchte ihn nicht missen.