Gifhorn. . Der Jüdische Friedhof in Gifhorn wird für die Öffentlichkeit wieder hergerichtet und mit Informationstafeln ausgestattet.

Ein wichtiges Stück Gifhorner Geschichte liegt für viele einfach zu gut verborgen und unscheinbar hinter Zaun und unter hohen Eichenbäumen: der jüdische Friedhof. Das Interesse daran ist aber groß – Führungen sind regelmäßig sehr gut besucht. Nun möchte die Stadt diese Stätte weiter ins Bewusstsein rücken. Erster Schritt ist eine neue Beschilderung mit QR-Code, der die wichtigsten Informationen über den Friedhof, der vom Ende des 18. Jahrhunderts bis 1915 für die jüdischen Familien in der Stadt da war. 32 Gräber sind auf dem Gelände erhalten, das heute Besitz des Landesverbands der jüdischen Gemeinde von Niedersachsen ist. „Der städtischen Bauhof übernimmt seit 1965 die Pflege“, erläutert Fachbereichsleiter Klaus Meister. „Nun aber sind umfangreichere Arbeiten an Baumschnitt und Wildwuchs sowie ein neuer Zaun nötig. Das wird der Trägerverein übernehmen. Die Grabsteine sind sicher.“ Als Expertin für den Friedhof und die Familie Menke bietet Annette Redeker zusätzlich für die Schulen spezielle, jeweils altersgerechte Führungen von 60 Minuten, auf Wunsch mit Vor- oder Nachbereitung an. „Wir wollen den Gedenkort nutzbar machen“, sagt sie. „Als Projekt wurde der Friedhof vom Katasteramt neu vermessen. Die Daten werden aktuell ausgewertet.“ Um die hebräischen Inschriften zu entziffern, wurden sie mit Hilfe von Wolfgang Rohde aus der Arbeitsgemeinschaft Fotografie aufgenommen und lesbar gemacht. Dies geschieht mit Göttinger Fachleuten. Führungen können unter (05371) 88 164 oder kultur@stadt-gifhorn.de angefragt werden. Männliche Besucher müssen eine Kopfbedeckung tragen.