Brome. Möglich macht dies ein Angebot, das abgefräste Material einer Straßensanierung frisch in die Wege einzubringen. Die FWG übt Kritik.

Das Thema Wirtschaftswege-Sanierung im Flecken Brome führte in der jüngsten Ratssitzung zu eifrigen Diskussionen. Bürgermeister Gerhard Borchert (CDU) hatte dem Gremium ein Angebot mitgeteilt, mit dem sich die Wirtschaftswege im Flecken kostengünstig zu sanieren. Demnach könnte die Gemeinde das Fräsgut, das beim Abfräsen der Ortsdurchfahrt Voitze (B 248) übrig bleibt, nutzen. Der Vorteil: Das Material müsste nicht zwischengelagert, sondern könnte direkt eingebracht werden. „Das würde eine überplanmäßige Ausgabe von 40 0000 Euro bedeuten – meiner Meinung nach bescheidene Mittel“, so Borchert. Eine örtliche Firma habe sich bereits finden lassen. Im Grundsatz stieß das Angebot bei allen Ratsmitgliedern auf Wohlwollen, die Kostenersparnis erkannten alle an. Fabian Fehse (FWG) beklagte jedoch, dass sich angesichts dieser Summe in der kurzen Zeit kein Fachausschuss zuvor damit befassen konnte, obwohl einst der Beschluss gefasst worden sei, Geldbeträge in derartiger Größenordnung gemeinsam zu diskutieren. Zudem kritisierte er, dass kein Vergleichsangebot vorliege und keine Ausschreibung gemacht wurde. Vor diesem Hintergrund sehe sich die Fraktion nicht in der Lage, eine Ad-Hoc-Entscheidung zu treffen.

Borchert argumentierte, dass die Idee spontan gekommen sei und eine spätere Entscheidungsfindung nach den Fräsarbeiten eine Zwischenlagerung bedeuten würde, was wiederum mehr Kosten verursachen würde. Das Fräsgut müsse nach der Bearbeitung der Straße rasch in die Wege eingearbeitet werden. Mit der Firma habe die Gemeinde bereits gute Erfahrungen gemacht. Eine Ausschreibung habe nicht in die Wege geleitet werden können, weil die Menge des Materials und die Länge der Teilstrecken noch gar nicht klar gewesen seien. Diese Daten würden für eine offizielle Ausschreibung aber benötigt. Zwar betonte auch Fehses Fraktionskollege Adolf Müller, dass das Angebot durchaus gut klinge und die Wege grundsätzlich unbedingt gemacht werden sollten. Die FWG halte es gemäß der Geschäftsordnung aber dennoch für wichtig, weitere Angebote einzuholen. Fehse: „Das ist ganz einfaches ABC.“ Lothar Hilmer (FWG) bemängelte auch, dass viele Wirtschaftswege gar nicht komplett saniert werden müssten und in gutem Zustand seien. Das habe eine eigene Begehung gezeigt. Er schlug vor, dass der Bau- sowie der Landwirtschaftsausschuss ein Treffen zur Begehung vereinbaren, um sich vor Ort ein Bild zu machen. Auch die von der Verwaltung erarbeitete Prioritätenliste missfiel. „Ohne den Ohresee gibt es von uns keine Zustimmung. An dieser Stelle müssten wir anfangen.“ Borchert betonte, dass definitiv nur desolate Wegstrecken beseitigt würden. Die Prioritätenliste sei nicht in Stein gemeißelt, sondern solle noch diskutiert werden. „Diese Liste ist nur ein Anhaltspunkt, damit wir wissen, was wo wie viel kostet. Wir müssen Wege wie die Wiswedeler Straße angehen, dann haben wir relativ lange Ruhe“, entgegnete Ulrich Dörrheide (CDU). Nach einiger Diskussion um die Prioritätenliste nahmen Verwaltung und Politik davon Abstand, das Thema unter anderem wegen der verkürzten Ladefrist im Fachausschuss zu besprechen. Stattdessen wird sich ein Arbeitskreis bilden, zu dem Borchert alle Ratsmitglieder einlädt. Dem Angebot der Firma, das übrig gebliebene Fräsgut für die Sanierung der Wirtschaftswege zu verwenden, stimmte das Gremium letztlich mehrheitlich zu. Seit Donnerstag haben die Fräsarbeiten inzwischen begonnen.