Gifhorn. . Viola von Cramon möchte für die Grünen ins Europa-Parlament ziehen. Die Kandidatin zeigt Baustellen auf und stellt sich vor.

Probleme in Europa, dafür die eigene Partei im Aufwind sieht Viola von Cramon. Bei ihrer Vorstellung als Kandidatin für das Europa-Parlament während der Mitgliederversammlung der Grünen im Deutschen Haus warnte sie vor einem Ergebnis bei der Wahl, das man aufgrund vieler EU-Gegner als „1933 für Europa“ bezeichnen könne. „Selbst Macron verliert an Zustimmung. Wenn es in Europa schlecht läuft, gibt es großen Frust. Aber Europa wird unterschätzt. Wir müssen die Wahlbeteiligung hochbringen“, forderte sie. Europa müsse verständlich gemacht werden, große Aufgaben wie die Transformierung und der Umbau der Industrie seien längst noch nicht erledigt. Auch Kreissprecher Pesi Daver verwies auf „Ungarns Abschottung und Polens Justizreform“ und dass „Europa in Gefahr“ sei. „Europa ist keine Idee, sondern Europa ist Realität.“ Das müsse man weiter vorantreiben.

Von Cramon kritisierte auch die Bürokratie. Mehr als 270 Milliarden Euro an Geldern würden nicht abgerufen, vieles davon, weil einfach zu viele komplizierte Anträge gestellt werden müssten. Dabei gebe es viele auszuführende Projekte wie eine nachhaltige Infrastruktur. Europa müsse demokratischer und bürgerfreundlich aufgestellt werden. Separatistische Bewegungen regten sich nicht gegen Europa, sondern gegen London, Rom oder Madrid. Vor allem im ländlichen Raum müsse man „kleine Boomregionen“ und innovative Konzepte für ein digitales Leben schaffen. Zudem sei die organisierte Kriminalität bis in den Bau des Berliner Flughafens ein Riesenproblem, das man angehen müsse.