Glüsingen. Dr. Ingo Eichfeld, Heinz Gabriel und ihr Team führen Ausgrabungen bei Glüsingen durch.

Ältere Einwohner von Glüsingen und Wunderbüttel kennen ihn noch aus eigener Anschauung: den sogenannten Hünenkamp. Bis zur Flurbereinigung in den 70er Jahren hatten sich in einem Waldgelände südlich des Wittinger Hafens noch Wälle und Gräben der Anlage erhalten. Der gewaltige Ringwall hatte ursprünglich einen Durchmesser von mehr als 400 Meter, womit er zu den größten Denkmälern dieser Art in der gesamten norddeutschen Tiefebene zählt, heißt es in einer Mitteilung der Kreisarchäologie Gifhorn. Wozu die riesige Anlage diente oder aus welcher Zeit sie stammt, darüber ließ sich bislang nur spekulieren.

Am vergangenen Wochenende führten Mitglieder der Archäologischen Arbeitsgemeinschaft um den Kreisarchäologen Dr. Ingo Eichfeld und den ehrenamtlichen Archäologen Heinz Gabriel eine Ausgrabung durch, um dem Geheimnis des Hünenkamps auf den Grund zu gehen. Auf die Spur brachten sie Luftbildauswertungen und Bohrungen, die sie bereits im Herbst 2017 vorgenommen hatten. Diese zeigten den Forschern, dass noch immer unterirdische Strukturen erhalten sind. Dass dies nun untersucht werden konnte, sei einer Förderung der Lüneburgischen Landschaft und dem Entgegenkommen des Grundeigentümers zu verdanken.