Gifhorn. Urzeit-Funde aus dem Gifhorner Südkreis sind im Naturhistorischen Museum zu sehen – in Wien.

Am Tag des Geotops beleuchtete Rainer Bartoschewitz, ausgewiesener Fachmann für Geologie, im Schloss eine ganz besondere und zudem sehr alte Seite des Landkreises. Der Südkreis, insbesondere der Papenteich, strotzt nur so von Funden aus Urzeiten. Allein 50 prähistorische Insektenarten sind weltweit nur in Grassel gefunden worden, etliche tragen sogar den Namen des Ortes, verriet Bartoschewitz. Publikumswirksamer sind allerdings Findlinge, von denen viele als Gedenksteine dienen. Dass es hier überhaupt so viele Funde gibt, liegt daran, dass hier früher ein Meer das Land bedeckte. #

Da aber die Gegend um Grassel landnah lag, findet man vor allem auch Insektenfossilien. Man muss allerdings wissen, wonach man sucht, um es zu finden. Denn Vieles ist entweder sehr klein oder nicht als Tier- und Pflanzenüberbleibsel zu erkennen. Bohrungen nach Erdöl, Abbau von Kies, Salz und anderen Rohstoffen vernichten auch im Papenteich immer wieder Spuren, bedauerte Bartoschewitz. Andererseits gibt es noch viel zu entdecken. Nur werde die Geologie bisher nicht so gut vermarktet. Derzeit sind allerdings einige Konzepte dafür in Arbeit. Wenn man Funde aus Grassel sehen möchte: Im Naturhistorischen Museum in Wien, so der Geologe, werden Funde aus dem Gifhorner Südkreis präsentiert. Am Nachmittag startete Bartoschewitz dann eine Exkursion in Rethen.