Gifhorn. Die Konfrontation zwischen der Mehrheit, den Grünen und der AfD dauert an. Beschlüsse fallen dennoch.

Angespannte Stimmung herrscht nach wie vor im Kreistag. Der bemüht beherrschte Tonfall und die fraktionsübergreifenden Freundlichkeiten und Glückwünsche anlässlich des Geburtstags des Grünen-Abgeordneten Arne Duncker und des 20-jährigen Amtsjubiläums des stellvertretenden Landrats Werner Warnecke konnten am Mittwoch nicht darüber hinwegtäuschen: Vor allem die Fraktionen der großen Koalition, also CDU, SPD, FDP und Unabhängige, aber auch die Grünen, fühlen sich von der AfD herausgefordert bis genervt. Die gegenseitigen Vorwürfe lauten: Oberflächlich recherchierte, effektheischende Anträge.

Besonders hartnäckig entwickelte sich der Schlagabtausch über ein inhaltlich wenig brisantes Thema: Die AfD wollte den Geschäftsführer der überwiegend kreiseigenen Tankumsee-Gesellschaft öffentlich zu der wirtschaftlichen Situation der Betriebsgesellschaft anhören. Die Mehrheit mutmaßte, er solle vor allem vorgeführt werden. AfD-Fraktionschef Stefan Marzischewski-Drewes stieß sich an dem Defizit von mehr als 170.000 Euro von 2017. Aber ist das vermeidbar, wenn der frei zugängliche See ohne Eintrittsgelder nur begrenzt Einnahmen erzielen kann? Der Grünen-Abgeordnete Christian Schroeder entgegnete: „Welches Freibad ist denn nicht defizitär?“