Müden. . Horst Schiesgeries hält in der St.-Petri-Kirche in Müden eine 15-minütige Predigt und steht seit 2016 zum zweiten Mal auf der Kanzel.

Plattdeutsch kann auch frischen Wind in die Kirche bringen. St. Petri in Müden war zum Gottesdienst in der „Mie‘schen“ (Müdener) Mundart gut gefüllt – trotz Sommerferien. Das Team aus Anneliese Leffler, Christa Bürger, Elisabeth Meyer, Erna Linneweh, Kirchenvorstand Thomas Meier und Christhardt Meyer hatte die Ausarbeitung von Pastor Jürgen Harting übertragen und umgesetzt. Im Anschluss luden sie zu Kaffee und Gesprächen vor der Kirche ein.

Auf der Kanzel stand zum zweiten Mal seit 2016 Bürgermeister Horst Schiesgeries, der dem Plattdeutschen verbunden ist. Seine Gedanken zum Bibelwort aus Philipper II waren ganz modern: Kann Jesus ein Vorbild sein? „Für mich ist dabei das spannende, dass sich Jesus untypisch menschlich verhalten hat“, sagte Schiesgeries. „Das ist etwas, dass man selbst nicht immer schafft. Es kann ja auch nicht jeder Ronaldo sein. Für mich ist das Geheimnis des Lebens mit dem Glauben, nicht alles anzuzweifeln.“ Den Text für die 15-minütige Predigt entstand zunächst auf Hochdeutsch, wie Schiesgeries verriet: „So mache ich dann auch das Manuskript und setzte das erst beim Sprechen ins Platt um – so ist das dann für mich griffiger und ich kann spontaner mit der Gemeinde sprechen.“