Hamburg. So sicher die Elbe in die Nordsee mündet, so unsicher ist der Trainerposten des Hamburger Sportvereins.

So sicher die Elbe in die Nordsee mündet, so unsicher ist der Trainerposten des Hamburger Sportvereins. So könnte man mit Blick auf die vergangenen Jahre zumindest meinen. Aber nein, ganz so kann man das nicht stehen lassen. Auch der Posten des Präsidenten, des Aufsichtsrats- und Vorstandsvorsitzenden sowie des Sportchefs bedeuten beim HSV nicht gezwungenermaßen eine Langzeitbeschäftigung. Seit Januar 2015 haben nämlich die Zuständigen für all diese Funktionen beim Verein in der Hansestadt gewechselt. Nun soll aber alles besser werden – mal wieder.

Seit einigen Monaten heißt beim HSV der Trainer Markus Gisdol, zuvor fast ausschließlich als, abgesehen vom Ende, recht erfolgreicher Coach bei der TSG Hoffenheim bekannt. Gisdols Bilanz bei den Rothosen: desaströse drei Punkte aus den ersten sieben Begegnungen. Danach gelangen in vier Spielen aber für aktuelle Hamburger Verhältnisse grandiose drei Siege. Und wie das in Hamburg nun mal so ist, dürfte man die Fans nun schon bald wieder vom internationalen Geschäft reden hören.

Doch tatsächlich: Vielleicht, ganz vielleicht, findet das schwarz-weiß-blaue Schiff aus dem Norden so langsam tatsächlich wieder den richtigen Kurs. Den Kapitän soll dabei der seit Dezember amtierende Vorstandsvorsitzende Heribert Bruchhagen geben. Dietmar „Didi“ Beiersdorfer, bei den Fans stets beliebt, hat das Schiff bereits verlassen. Erster Maat wird dafür künftig der neue Sportchef Jens Todt sein, der vom KSC kam und Anfang des Jahres seine Arbeit aufnahm.

Die wichtigsten Fragen bezüglich des neuen Hamburger Führungsgespanns müssen aber erst noch beantwortet werden: Wird die finanzielle Situation wieder unter Kontrolle gebracht? Arbeitet die Führungsriege ohne große Reibungen zusammen? Und für die Fans der wichtigste Punkt: Wird Gisdol auf lange Sicht endlich wieder eine schlagkräftige Truppe zur Seite gestellt?

Zu diesem Zweck wurden dem – nach den Abgängen von Cleber Reis und Emir Spahic – einzigen nominellen Hamburger Innenverteidiger Johan Djourou Mergim Mavraj (von Köln) und Kyriakos Papadopoulos (auf Leihbasis von Leverkusen) zur Seite gestellt. Wie auch immer das Hamburger Team aber in Zukunft genau aussieht, das Ziel der neuen Führung ist klar: das HSV-Schiff endlich wieder in ruhiges Fahrwasser zu bringen. sd