Wolfsburg. Der VfL hat zwölf schlimme Monate hinter sich. Hecking und Allofs mussten gehen, Draxler machte Stunk.

Als „ein bisschen versöhnlich“ beschreibt Julian Draxler (23) das Ende des Wolfsburger Fußballjahres. Mit zwei Siegen beendete der fast dauerhaft in der Krise steckende VfL das schwache 2016. Es geht als ein turbulentes Jahr in die Annalen ein.

Das Trainingslager im Januar in Portugal sollte der Beginn für die große Aufholjagd in der Bundesliga werden. Schon die Hinrunde war nicht optimal verlaufen, aber immerhin gab’s in der Champions League starke Ergebnisse. Die Auftritte unter Flutlicht im größten Vereinswettbewerb der Welt überstrahlten lange, dass sich die Wolfsburger in der ersten Jahreshälfte nie wie ein Team, sondern nur wie eine Ansammlung namhafter Individuen präsentierten.

Bei peinlichen Auftritten in der Liga wie etwa gegen Augsburg oder Bremen fehlte dann bei einigen die Einstellung. Also reifte nach dem enttäuschenden Saisonende auf Rang 8 der Entschluss: Es muss ein Umbruch her. Doch sägte der VfL nicht wie in vielen Fällen zuvor den Trainer ab. Stattdessen wurde die halbe Mannschaft ausgetauscht. Große Namen wie André Schürrle, Naldo, Max Kruse, Dante oder Bas Dost gingen. Dafür kamen zunächst Spieler mit Potenzial – und mit Lust auf Wolfsburg wie Yannick Gerhardt oder Jeffrey Bruma. Dazu holte Manager Klaus Allofs mit Mario Gomez noch einen echten Hochkaräter.

Die Probleme aber blieben. Und es verdichtete sich der Eindruck, dass diese auch in der Vorsaison nicht nur an der Einstellung einiger gelegen haben. Auch wenn Draxler mit seinem unnötigen Ich-will-weg-Interview noch einmal jene Kritiker unterstützte, die dauerhaft behaupten, Wolfsburg sei kein Ort, an dem man sich wohlfühlen könne. Draxler aber musste bleiben. Und mit ihm blieben die Probleme.

Nachdem im Sommer die halbe Mannschaft ging, musste Allofs im Oktober noch einmal reagieren und tat etwas, das er in seiner langen Manager-Karriere noch nie getan hat: Er entließ den Trainer. Hecking musste gehen, U23-Trainer Valérien Ismaël übernahm. Und es änderte sich: Nichts. Die Punkte blieben weiterhin aus. Der VfL hatte Glück, dass mit Ingolstadt und dem HSV gleich zwei Klubs noch schlechter starteten.

VfL Wolfsburg gewinnt verdient mit 2:1

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Ismaël schaffte es zwar nicht, die Punkte einzufahren. Aber er sorgte innerhalb des Teams für eine neue Euphorie und für großen Zusammenhalt. Einer wurde dabei immer weiter nach außen gedrängt: Manager Allofs. Die nächste Trennung beim VfL war unvermeidlich. Nach der halben Mannschaft im Sommer und dem Trainer im Herbst, war nach mehr als vier Jahren im Amt im Dezember auch für Allofs Schluss. Für den Manager, der kurz zuvor 60 Jahre alt wurde, das gibt er zu, waren es „persönlich schwierige Momente, aber es geht darum, dass der VfL mit seinen Fans dort wieder hinkommt, wo er hingehört. Und das ist nach oben.“

Den langen Weg dorthin soll der VfL mit Ismaël bestreiten. Obwohl mit David Wagner (Huddersfield) eigentlich ein neuer Trainer kommen sollte. Die Absage des begehrten Trainers war einer von ganz, ganz vielen negativen Höhepunkten des VfL-Jahres. Sportlich endete es mit zwei Siegen. Wenigstens etwas.