Stuttgart. Der Mercedes CLS soll den Reisekomfort einer Limousine mit dem Prestige eines Coupés verbinden.

Extrawurst für den Mercedes CLS: Obwohl der schnittige Viertürer eigentlich ein Ableger der E-Klasse ist und deshalb nach der Modellnomenklatur CLE heißen müsste, darf er auch in der dritten Generation das prestigeträchtige „S“ im Namen behalten. Um den Anklängen an die S-Klasse gerecht zu werden, wartet er mit moderner Technik, den neuesten Motoren und prägnantem Design auf. Die Premiere war auf der Motorshow in Los Angeles. Zu den deutschen Händlern kommt der Wagen im März 2018.

Ambiente-Lichtkonzept mit

64 unterschiedlichen Farben

Mit dem ersten CLS hat Mercedes 2004 den Trend zu coupéhaften Viertürern begründet. Die Alternative zur eleganten, aber etwas biederen E-Klasse-Limousine war mit bislang mehr als 350 000 verkauften Einheiten ein Überraschungserfolg und mündet nun in die zweite Neuauflage. Die soll den typischen CLS-Doppelcharakter verfeinern und den Reisekomfort einer Limousine mit Optik und Prestige eines Coupés verbinden. Äußerlich setzt sich die fünf Meter lange Nummer drei noch stärker von der E-Klasse ab als die Vorgängermodelle. Die vorstehende Haifisch-Schnauze vor der langen Motorhaube, das geduckte Passagierabteil mit dem schmalen Fensterband und ein Heck im Stil des S-Klasse-Coupés schaffen trotz identischer Technikarchitektur maximalen Abstand zu der auch gern als herkömmliches Taxi genutzten Limousine.

Allerdings müssen die Insassen wegen der schwungvolleren Dachlinien Einbußen beim Platz hinnehmen; hinten stoßen große Passagiere schnell mit dem Kopf an die Decke. Die luxuriöse Innenausstattung mit speziellem Ambiente-Lichtkonzept mit 64 unterschiedlichen Farben, offenporigen Hölzern und dem aus dem S-Klasse bekannten Megadisplay sorgt im Gegenzug zumindest vorn für ein besonders großzügiges Raumempfinden.

Für Wohlbefinden an Bord soll neben den edlen Materialien eine neuartige Komfortsteuerung sorgen. Das optionale „Energizing“-System vernetzt unter anderem Klimaanlage, Massage-Sitze sowie Innenbeleuchtung nach den Wünschen des Fahrers. Der kann zwischen sechs Programmen wählen – von „Behaglichkeit“ bis „Frische“. Wer es produktiv mag, wählt das „In-Car-Office“ und macht das Auto zum Büro.

Autopilot übernimmt Lenken

und Bremsen im Stau

Beim Antrieb stehen zunächst nur die Reihensechszylinder in Kombination mit Allradantrieb und Automatik zur Verfügung, später sollen auch Vierzylinder folgen. Vorläufiges Basistriebwerk ist ein 286 PS/210 kW starker Diesel (CLS 350 d), darüber rangiert eine Variante mit 340 PS/250 kW (CLS 400 d). Als Top-Motorisierung fungiert ein Benziner, der beim Beschleunigen von einem 22 PS/16 kW starken E-Motor unterstützt wird. Mercedes verspricht neben Fahrspaß einen Verbrauch von rund 7,5 Litern.

Die Assistenzsysteme darf der CLS aus der S-Klasse übernehmen. Neben den üblichen Helfern für Totwinkelüberwachung und Spurhalten gibt es einen neu programmierten Lenk-Assistenten, der die Geschwindigkeit vor der Kehre automatisch anpasst, und einen Staupiloten, der bei stockendem Verkehr das Lenken und Bremsen übernimmt.

Preise nennt Mercedes noch nicht, sie werden aber über dem Niveau des Vorgängermodells liegen. Für den Start bedeutet das eine Summe von rund 66 000 Euro für den Allraddiesel.