Braunschweig. Alltrack heißt ein neues Modell von Volkswagen. Es ist ein geländegängiger Typ.

Eine Limousine mit den Qualitäten eines SUV (Sport Utility Vehicle; Geländewagen) – solch ein Auto muss man im Winter ausprobieren! VW hatte deshalb als Testrevier für den neuen Passat Alltrack die Gegend um Ellmau in Tirol ausgesucht, also nur wenige Kilometer von Kitzbühel entfernt. Klar, dass ich dort erst einmal einen Kaffee mit meinem langjährigen Freund und Weggefährten Hans-Joachim Stuck trinke. Er wohnt in Ellmau. Das kanadische Blockhaus des Ex-Rennfahrers, der heute Motorsport-Berater und Repräsentant von Volkswagen ist, liegt mitten in der Natur auf einem Bergrücken mit traumhaftem Blick zum Wilden Kaiser hinüber. Das Anwesen in etwa 1200 Metern Höhe ist nur auf einem extrem schmalen, mit Kurven gespickten Sträßchen zu erreichen. Ohne Allradantrieb hätte man hier – zumindest in den Wintermonaten – keinerlei Chance.

Vierrad – mit Audi fing‘s an

Seit Audi in den 1980er-Jahren den Vierradantrieb (Quattro) populär machte, hat sich viel gewandelt. Inzwischen findet sich diese Antriebsart bei allen Herstellern; denn vor allem der Sicherheitsaspekt ist nicht wegzudiskutieren. Besonders Leute, die in den Alpen leben oder in den Mittelgebirgen, etwa im Harz, wissen das zu schätzen.

Auch spezielle Berufsgruppen – wie Jäger, Landwirte oder Ganzjahres-Vielfahrer – setzen auf Allradantrieb. Ebenso Skifahrer oder passionierte Globetrotter, die vielleicht ihren Urlaub gern in Skandinavien verbringen. Dabei muss es ja durchaus nicht immer ein reinrassiger Geländewagen (bzw. SUV) sein. Diese klotzigen Typen, deren Abmessungen von Jahr zu Jahr üppiger wurden, passen inzwischen ohnehin kaum noch auf die Abstellflächen der Parkhäuser. Und eigentlich dürfen sie mit ihrer Breite von über zwei Metern (von Spiegel zu Spiegel) auf den Autobahnen ja nicht mal mehr die Überholspur in Baustellenbereichen befahren.

Aber nun zum Thema Alltrack. Er ist ein sogenannter Cross-over. Das Konzept dieser Mix-Typen – hier Normallimousine mit Geländewageneigenschaften – ist nicht neu. Schon vor Jahrzehnten bot Subaru solch eine Variante an, und dieser Outback feierte in den Alpenregionen große Absatzerfolge. Später zog Audi nach (mit dem Allroad), und in den kleinen Klassen hatte Volkswagen mit Polo-Cross, Golf-Cross, Touran-Cross eine ganze Palette solcher Autos im Angebot. Nun kommt der Alltrack hinzu, den es nur als Variant gibt – als Kombilimousine.

Der Vierradantrieb (bei VW 4-Motion genannt) verhilft dem Passat zu erstaunlichen Fahrleistungen bei Schnee, bei Eis und abseits fester Straßen. Die Bodenfreiheit wurde deutlich erhöht; außerdem gibt es einen Offroad-Schalter, der spezielle Einstellungen umfasst. Zum Beispiel Anfahrhilfe, Bergabhilfe, sensibleres Gas-Ansprechverhalten, eine Anpassung der Differentialsperre EDS. Genau wie den regulären Passat gibt es den Alltrack entweder mit Front- oder mit Allradantrieb. Zwei sparsame Dieselmotoren und zwei genügsame Benziner stehen zur Auswahl.

Rustikal, aber kein Protzauto

Dieser rustikale Passat bietet sich auch als Zugfahrzeug an; Anhängelasten bis 2200 Kilo schafft er weg.

Der Alltrack ist nicht billig, aber er ist ein Understatement-Offroader, der seine Qualitäten versteckt. Und das passt durchaus in unsere Zeit.

Daten zum Alltrack TDI 4-Motion:

Länge/Breite/Höhe477/182/155 cm

Motor4-Zyl.-Bluemotion-Diesel, 1968 ccm

Leistung140 PS/103 kW

Beschl. 0-100 km/h10,3 Sek.

Höchstgeschwindigkeit 200 km/h

CO2-Wert (Norm)150 g/km

Normverbrauch5,7 l/100 km (Diesel)

Leergewicht/Zuladung1700/650 kg

Basispreis 36 225 Euro