Bad Lauterberg. Zwei leer stehende Gebäude in Bad Lauterberg im Harz könnten bald wieder bewohnbar gemacht werden. Aber das muss vorher passieren.

In dem ehemaligen Kneipp-Kurheim und Sanatorium Bernhardi in Bad Lauterberg im Harz werden 16 Wohneinheiten direkt am Kurpark entstehen. Das teilt Bürgermeister Rolf Lange (CDU) mit. Im April reichte der Investor Sören Brandt, Geschäftsführer von Brandts Immobilienkontor (BIK) aus Tangendorf, symbolisch den Bauantrag beim Verwaltungschef ein. „Symbolisch, weil ja mittlerweile alles digital läuft bei der Baugenehmigung und dem Antragsverfahren mit dem Landkreis“, erklärt Lange.

Bad Lauterbergs Bürgermeister Rolf Lange und Sören Brandt von Brandts Immobilienkontor.
Bad Lauterbergs Bürgermeister Rolf Lange und Sören Brandt von Brandts Immobilienkontor. © Stadt Bad Lauterberg | Stadt Bad Lauterberg

Das Unternehmen BIK ist Architekturbüro und Projektentwickler, Hausverwaltung und Immobilienmakler, Käufer und Verkäufer von Immobilienobjekten. Das gesamte Bau- und Planungsvolumen von BIK beträgt eigenen Angaben zufolge rund 25 Millionen Euro. 70 Wohneinheiten befinden sich in der Entwicklung - ein Teil davon nun in Bad Lauterberg.

Brandt rechnet damit, dass das Genehmigungsverfahren rund neun Monate dauern wird. Daher ist der Baubeginn für das Frühjahr 2025 vorgesehen. Die Bauzeit betrage zwölf bis 14 Monate, sodass Wohnungen voraussichtlich im zweiten Quartal 2026 fertig sein werden. Es entstehen Mietwohnungen mit Wohnungsgrößen zwischen 30 und 115 Quadratmeter, darunter Einzimmerappartements bis Vierzimmerwohnungen - „ein bunter Mix“, kündigt der Investor an. Er geht von Mietpreisen von rund 10 Euro pro Quadratmeter aus - das hänge davon ab, wie sich die Baukosten entwickeln. Interessenten können auf der Internetseite des BIK unter www.brandts-ik.de das Kontaktformular ausfüllen.

Der Investor Brandts Immobilienkontor (BIK), der im ehemaligen Kneipp-Kurheim Bernhardi am Kurpark neuen Wohnraum schafft, will auch in das leer stehende Sanatorium Bernhardi am Scholben investieren.
Der Investor Brandts Immobilienkontor (BIK), der im ehemaligen Kneipp-Kurheim Bernhardi am Kurpark neuen Wohnraum schafft, will auch in das leer stehende Sanatorium Bernhardi am Scholben investieren. © HK | Katharina Franz

Zweites Projekt am Scholben geplant

Der Bürgermeister teilt dazu mit: „Mit dem BIK hat die Stadt einen kompetenten und zuverlässigen Projektierer, der in Bad Lauterberg in bester Lage dringend benötigten, bezahlbaren Wohnraum schafft. In einem zweiten Schritt sollen dann aus dem ehemaligen Bernhardi am Scholben circa 50 Wohneinheiten in ebenfalls bester Lage mit Top-Aussicht entstehen. Inwieweit dies umsetzbar ist, wird gerade in Zusammenarbeit mit der Stadt geprüft.“

Am Scholben sollen neben dem Bestandsgebäude, in dem 23 Wohneinheiten Platz finden, noch zwei neue Gebäudekörper mit jeweils 15 Wohneinheiten errichtet werden, so der Investor. Dort sollen auch Eigentumswohnungen entstehen.

Die Straße Am Scholben in Bad Lauterberg ist in einem schlechten Zustand.
Die Straße Am Scholben in Bad Lauterberg ist in einem schlechten Zustand. © HK | Katharina Franz

Was in Bad Lauterberg dafür passieren müsste

Wann genau es damit losgeht, hängt erstmal von Stadtrat und Verwaltung ab. Denn für das Projekt muss der entsprechende Bebauungsplan geändert werden - und die Straße Am Scholben muss ausgebaut werden. In der öffentlichen Bauausschusssitzung am Montagabend erklärt Fachbereichsleiter Andreas Bähnsch: „Ein Straßenausbau ist die Grundlage für den Invest.“ Die Experten befürchten nämlich, dass die Straße sonst - womöglich mitsamt den Baufahrzeugen - in Richtung Oder abrutscht. Ein Ausbau kann allerdings nur erfolgen, wenn Straßenausbaubeiträge (Strabs) erhoben werden - die würde dann auch der Projektierer zahlen. Dazu muss die Stadt die entsprechende Satzung aktualisieren, so Bähnsch und weist darauf hin, dass das neue Wohnungsangebot zahlungskräftige Bürgerinnen und Bürger nach Bad Lauterberg locken könnte.

Lesen Sie mehr Geschichten aus Bad Lauterberg, Bad Sachsa, Walkenried und dem Südharz: