Neuhof. Kinderbetreuung: Diese Kindertagesstätte aus Neuhof arbeitet seit fünf Jahrzehnten vorbildlich. So lautet das Erfolgsrezept im Südharz.

  • Beste Qualität in der Kinderbetreuung: So lautet die Erfolgsgeschichte im Südharz
  • 50 Jahre Kita-Geschichte: In Neuhof blickt man zurück auf bewegte Jahre und Herausforderungen
  • Zum Jubiläum wird in der Kindertagesstätte im Stadtteil von Bad Sachsa groß gefeiert

Das Jahr 2024 - es ist ein besonderes für die Kinderbetreuung im Stadtgebiet von Bad Sachsa: Die DRK Kindertagesstätte Neuhof kann auf ihr 50-jähriges Bestehen zurückblicken - und dies wird am Samstag, 6. April, gefeiert. Einwohner und Gäste können etwas über die Geschichte erfahren, wie sich aus der ehemaligen Dorfschule die über den Ort hinaus beliebte Kita im Südharz entwickelte. Und natürlich gibt es für die Kinder auch viele spaßige Aktionen.

Jubiläum im Südharz: Das ist bei der Feier in Neuhof geplant

Beginn ist am 6. April um 11 Uhr mit einer offiziellen Feierstunde. Neben vielen geladenen Gästen freut sich das Team aus Neuhof auch darauf, die Kinder der ersten Stunde und ehemalige Mitarbeitende zum Jubiläum zu begrüßen. An diesem Tag wird zudem das 20-jährige Bestehen des Fördervereins der Einrichtung gefeiert. Dieser hat viele Anschaffungen und Projekte finanziell erst möglich gemacht. Im Jahr 2007 konnte beispielsweise ein Klettergerüst für den Außenbereich gekauft werden.

Das Programm am Jubiäumstag:

11 Uhr: Beginn der offiziellen Feierstunde

12 Uhr: Auftritt der Kinder des Kindergartens

13 Uhr: Auftritt der Tanzmäuse des SuS Tettenborn, zudem gibt es Kaffee und Kuchen im DRK Depot und Grillspezialitäten und Pommes auf dem Kirchplatz sowie Kinderschminken, eine Hüpfburg, eine Tombola, bei der jedes Los gewinnt, und ein Glücksrad

14 Uhr: Auftritt vom Fanfarenzug Neuhof

Im Rahmen des Rückblicks auf den besonderen Geburtstag hat der Harz Kurier mit dem Team auch über seine Erlebnisse aus den vergangenen fünf Jahrzehnten, aber auch über aktuelle Entwicklungen gesprochen.

Was sind ihre schönsten Erfahrungen in der Arbeit in der DRK-Kindertagesstätte in Neuhof?

Das menschliche Miteinander vor allem. Aber auch das Begleiten der Kinder auf einem kleinen Stück ihres Lebensweges, sie in Erziehungspartnerschaft mit den Eltern zu selbstbewussten und fröhlichen kleinen Menschen zu erziehen, die den Herausforderungen der nächsten Jahre gewachsen sind. Aber auch das Spüren von Vertrauen und Zuneigung freut uns.

Was sind die größten Veränderungen, die der Kindergarten im Laufe der Jahrzehnte erfahren hat?

Vor allem haben sich die Familienmodelle geändert. Es gibt viel mehr Alleinerziehende und Patchworkfamilien - und meist arbeiten beide Elternteile. Die Kinder verbringen somit mehr Zeit in der Einrichtung als früher. Eine Besonderheit war dabei auch, dass Kinder ab dem zweiten Lebensjahr aufgenommen werden. Wir merken auch, wie sehr Medien das Verhalten der Kinder beeinflussen. Aber auch die Regelungen sind strenger geworden. Früher wurden Projekte oder Ausflüge einfach gemacht und umgesetzt - heute geht dies nur unter Beachtung von vielen Gesetzen und Verordnungen. In dem Zusammenhang war es auch früher einfacher, Fotos zu machen. Heute geht dies nur noch unter Berücksichtigung von Datenschutz und dem Recht am eigenen Bild.

Freuen sich auf die Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen: die aktuell Kinder der DRK Kindertagesstätte Neuhof. 
Freuen sich auf die Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen: die aktuell Kinder der DRK Kindertagesstätte Neuhof.  © DRK Neuhof | Kirsten Grohmann

Wie hat sich die Arbeit für das Team selbst im Laufe der Jahrzehnte verändert?

Die Bürokratie hat deutlich zugenommen. Der Papierkram nimmt viel mehr Raum ein als in der Vergangenheit. Beispielsweise müssen Entwicklungsberichte geschrieben werden. Aber auch generell muss fast alles dokumentiert werden.

Was sind aus Ihrer Sicht die größten Herausforderungen für die Kita in der Zukunft?

Trotz allen Anforderungen wollen wir es schaffen, die Kinder im Blick zu behalten, um ihnen ein Stück unbeschwerte Kindheit zu ermöglichen. Für das pädagogische Fachpersonal würden wir uns die Freiheit wünschen, mehr nach den Grundsätzen des Roten Kreuzes arbeiten zu können.

Zum Geburtstag darf man sich natürlich auch etwas wünschen. Daher als letzte Frage: Was wäre Ihr Wunsch?

Eine Reduzierung der Gruppenstärke auf 20 Kinder sowie eine dritte Kraft in der Gruppe.

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Blick in die Geschichte des Kindergartens Neuhof:

  • Erste Pläne zur Gründung eines Kindergartens gab es bereits in den 1960er Jahren in Neuhof.
  • Zur Einweihung des Dorfgemeinschaftshauses im Jahr 1966 waren im Gebäude Räume für einen Kindergarten eingeplant, doch da es zu wenig Kinder im passenden Alter in Neuhof gab, gab es zu wenig Anmeldungen - die Pläne wurden verworfen.
  • Im Ortsrat Neuhof wurde das Thema im April des Jahres 1973 wieder aufgegriffen, da zum 1. August 1973 die Schule vor Ort aufgelöst werden sollte und man über eine Nachnutzung des Hauses nachdachte.
  • Im August 1973 wurde daher ein Kostenvoranschlag für die notwendigen Umbauarbeiten der alten Schule vorgelegt.
  • Am 12. Januar 1974 wurde der neue Kindergarten in Neuhof feierlich eröffnet. Die Trägerschaft übernahm wie in Bad Sachsa auch der DRK-Kreisverband. 65.000 DM hatte die Stadt Bad Sachsa in die Renovierung investiert. Der Kindergarten wurde zunächst als Halbtageseinrichtung für 25 Kinder eröffnet. Die Öffnungszeiten waren von 7.30 bis 12 Uhr, für Berufstätige von 7 bis 13 Uhr. Eltern mussten für das erste Kind 60 DM sowie für jedes weitere Kind 40 DM pro Monat bezahlen.
  • Aus familiären Gründen musste jedoch eine der beiden Erzieherin im April 1974 aufhören und es wurde trotz Ausschreibung zunächst keine neue Kraft gefunden. In der Folge übernahm der DRK-Kindergarten Bad Sachsa die Leitung in Neuhof - eine Regelung, die bis Ende des Jahres 1987 bestand. Dann erhielt Neuhof wieder eine eigene Leitung vor Ort.
  • Der Kindergarten Neuhof hatte aber auch großen Zulauf in den Jahren, es gab stets volle Wartelisten mit zum Teil 40 Kindern. Im März 1987 beschloss das Kuratorium daher, dass nur noch Kinder auf Wartelisten aufgenommen werden, die das zweite Lebensjahr vollendet haben.
  • Ab dem 1. Januar 1994 wurde per Gesetz eine Sozialstaffel eingeführt, die dafür sorgt, dass die Elternbeiträge je nach Einkommen gegliedert wurden. Im Jahr 1999 lag die Staffelung zwischen 90 und dem Höchstsatz von 300 DM monatlich.
  • Am 23. April 1999 feierte der DRK-Kindergarten sein 25-jähriges Bestehen mit einem Tag der offenen Tür. Aus dem Erlös von einer Aktion wurde der Bau einer zweiten Spielebene im großen Gruppenraum finanziert. Dieses Spielhaus ist bis heute der Lieblingsplatz der Kinder.
  • Mit der Einführung des Euro änderten sich auch die Elternbeiträge beziehungsweise deren Staffelung ab dem 1. Januar 2002. Die Staffelung belief sich in der ersten Stufe auf 46 und in der letzten auf 154 Euro.
  • Im Jahr 2003 wurde der Förderverein des DRK-Kindergartens gegründet.
  • Im Jahr 2004 sorgten die sogenannten geburtenschwachen Jahrgänge dafür, dass der Kindergarten nicht mehr voll belegt war. Als Reaktion darauf beschloss das Kuratorium im Jahr 2006 die seit dem Jahr 2001 geltende Öffnungszeit von 7 bis 14 wieder zu reduzieren. Die Maßnahme sollte den Kindergarten gerade für Eltern, die nur eine Betreuung von 7.30 bis 12.30 Uhr benötigen, interessanter machen, doch der gewünschte Erfolg kam zunächst nicht.
  • Als Ende des Jahres 2007 die Anfragen nach verlängerte Öffnungszeit wieder größer wurden, erfüllte das Team in Neuhof in Einvernehmen mit dem Träger diesen Wunsch, ab Januar 2008 war die Einrichtung von 7.30 bis 14 Uhr geöffnet. Die Mittagsverpflegung übernahm ein ortsansässiger Fleischer.
  • Im Januar 2009 passte die Stadt Bad Sachsa die Öffnungszeiten auch der anderen Kindergärten im Stadtgebiet an.
  • Bis zum heutigen Tag gibt es in Neuhof eine altersübergreifende Gruppe mit 25 Kindern im Alter zwischen 2 und 6 Jahren. Die Öffnungszeiten liegen heute von Montag bis Freitag von 7 bis 16 Uhr.

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