Barbis. Der letzte große Fichtenbestand am Warberg bei Bad Lauterberg wurde gefällt. Was die Forstgenossenschaft Barbis als nächstes plant.

Der letzte größere Fichtenbestand im Warberg bei Bad Lauterberg ist mittels Harvestereinsatz eingeschlagen worden. Trotz vorheriger Pflegemaßnahmen konnte der Baumbestand nicht vor dem anhaltenden Käferbefall gerettet werden. Das teilt die Forstgenossenschaft Barbis mit. Der Harvestereinsatz, in dessen Rahmen auch der Einschlag von Käferfichten in den Bereichen Barytwald, Schreibersgraben und Weitemeiersberg erfolgte, fand demnach bereits im Januar 2024 statt.

Bereits im Jahr 2021 wurde die vier Hektar große Fläche am Krämerberg, die mit rund 40-jähriger Fichte bestockt war, aufgrund von Käferbefall abgeräumt. Seitdem hat sich auf der gesamten Fläche keine Naturverjüngung entwickelt. Für die Neubepflanzung in Form eines Mischwaldes will die Forstgenossenschaft Fördermittel beantragen.

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Neuanpflanzungen: Auf diese Bäume setzen die Forstgenossen in Barbis

Betreuungsförster Heiner Wendt berichtet auf der Jahreshauptversammlung der Forstgenossenschaft Barbis, dass kalamitätsbedingt der Einschlag über der Planung liegt. Daher muss sich die Genossenschaft bei den Neuanpflanzungen breit aufstellen und eine Risikostreuung bei der Auswahl der Pflanzen betreiben.

Aktuell wurden 1000 Douglasien, 1000 Lärchen und 500 Eichen bestellt, mit denen kleine Kahlflächen aufgeforstet werden sollen. Im Eschenbestand am Röhlberg haben die Winterstürme erneut eine hohe Anzahl an vorgeschädigten Eschen zu Fall gebracht. Aufgrund der feuchten Witterung konnte nur ein Teil der betroffenen Eschen mittels Harvester aufgearbeitet werden.

Waldpflege bei Bad Lauterberg: Das macht am meisten Arbeit

Forstaufseher Wolfgang Geisler berichtete über die zahlreichen Einsätze seiner Arbeitsgruppe, die im abgelaufenen Wirtschaftsjahr fast 900 Arbeitsstunden geleistet hat. Im Jahr 2023 wurden mehr als 5.000 neue Bäume gepflanzt. Hierbei handelte es sich um 3.000 Douglasien, 2.000 Lärchen und 100 Wall- und Schwarznüsse. Der größte Teil der Arbeitsstunden musste für Pflegearbeiten an den Kulturen, unter anderem Wertasten an Douglasien und Kirschen, aufgewendet werden.

Der Vorsitzende der Forstgenossenschaft Barbis, Horst Winter, lobt die Arbeitsgruppe um Wolfgang Geisler, die mit ihrem unermüdlichen Einsatz einen wichtigen Beitrag für die Wiederherstellung eines gesunden Waldbestandes in der Forstgenossenschaft leistet, und bedankte sich beim Forstamt Riefensbeek, besonders bei Betreuungsförster Wendt, für die gute Zusammenarbeit.

Was ist Wertastung?

Der Begriff Wertastung (Wert-astung) kommt aus der Forstwirtschaft. Es handelt sich um eine waldbauliche Maßnahme, die die Holzqualität verbessern soll. Dabei entfernt man Äste von Hand von den Bäumen, denn Äste beeinträchtigen die Holzqualität. Wertastung lohnt sich insbesondere bei heimischen Nadelbäumen und Kirschen, weil diese abgestorbene Äste nicht gleich abwerfen.

Brennholz aus Barbis: Wer will, muss sich pünktlich melden

Bei der Brennholzanmeldung ist der Meldetermin bis zum 1. Oktober für die Selbstwerber strikt einzuhalten. Nachmeldungen können bei der Planung des Einschlages nicht mehr berücksichtigt werden. Beim Brennholz stellte die Forstgenossenschaft im vergangenen Jahr eine extreme Steigerung der Anmeldungen fest. Die hohe Nachfrage konnte zufriedenstellend realisiert werden. In diesem Jahr sei die Nachfrage nach Brennholz wieder signifikant gesunken.

Bei der Jahreshauptversammlung der Forstgenossenschaft Barbis in der Gaststätte Dreymanns Mühle begrüßte der Vorsitzende 40 Anteilseigner, den Betriebsdezernenten Daniel Zimmermann vom Forstamt Riefensbeek und Betreuungsförster Wendt. Kassenführer Klaus Baumann stellte in seinem Kassenbericht die Einnahmen und Ausgaben des Wirtschaftsjahres 2023 ausführlich dar. Zum Ende des Wirtschaftsjahres wies der Kassenstand im Vergleich zum vorherigen Wirtschaftsjahr 2022 einen erfreulichen Überschuss auf.

Weitere Erkenntnisse aus der Versammlung der Forstgenossenschaft Barbis

  • Das Förderprojekt „Klimaangepasstes Waldmanagement“ wurde nach Antragstellung positiv beschieden. Die erste Fördersumme kam bereits zur Auszahlung
  • Die Vertragsangelegenheiten mit der Schäferei Gesellschaft Südharz im Kontext mit der Fläche Schafstall wurden positiv abgeschlossen
  • Matthias Körner stellte das Projekt der Arbeitsgemeinschaft der Barbiser Vereine vor, bei dem Schülerinnen und Schüler unter fachkundiger Anleitung im Frühjahr 2024 auf einer von der Forstgenossenschaft im Bereich Beberteich zur Verfügung gestellten Fläche Eichen pflanzen wollen
  • Die Forstgenossen beschlossen einstimmig, dass aus der Verwertung der Erträge keine Ausschüttung erfolgen wird
  • Im Jahr 2024 blickt die Forstgenossenschaft Barbis auf ihr 111-jähriges Bestehen zurück. Im Rahmen der traditionellen Waldbegehung am Samstag, 8. Juni, soll dieses Jubiläum gefeiert werden

Wahlen

Bei den Wahlen stand turnusgemäß die Wahl eines Rechnungsprüfers an. Rechnungsprüfer Sebastian Grunert schied nach zwei Jahren aus. Als Nachfolger wurde Andre Siewert einstimmig gewählt.

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