Herzberg. Lange Zeit führen die Herren der HSG Oha gegen den Favoriten aus Braunschweig, scheitern dann aber an sich selbst und verlieren mit 20:24 (12:10).

Diese Niederlage gegen den MTV Braunschweig II fällt für die HSG Oha mindestens in die Kategorie „vermeidbar“, wenn nicht sogar in die Kategorie „absolut überflüssig.“ Das Team von Lars Grollmisch und Till Gräber war über weite Strecken der Verbandsliga-Partie die bessere Mannschaft, wucherte aber gerade in der zweiten Halbzeit mit seinen Chancen und verlor am Ende mit 20:24 (12:10).

Beide Teams schenkten sich zum Start in das Spiel wenig, die Führung wechselte in der Anfangsphase hin und her. In der Abwehr packte die HSG beherzt zu, außerdem war Torwart Niklas Berger direkt von der ersten Minute an gut in der Partie und machte den MTV-Schützen das Leben schwer. Die Gäste hatten allgemein etwas Probleme, sich wirklich klare Torchancen herauszuspielen, die Defensive arbeitete gut gegen die Braunschweiger Offensive.

MTV-Deckung stellt HSG vor ungewöhnliche Aufgabe

Während die HSG wie gewohnt in einer defensiven 6:0-Abwehr agierte, bekam die HSG mit der offensiven Braunschweiger Deckung eine eher ungewöhnliche Aufgabe gestellt. Die MTV-Reserve kam immer wieder sehr weit raus, sodass die HSG beinahe an der Mittellinie aufbauen musste, mitunter hatte es die HSG mit drei offensiven Abwehrspielern zu tun.

Auf diese Aufgabe war die Grollmisch/Gräber-Sieben jedoch gut vorbereitet. Die vorgezogenen Abwehrspieler wurden immer wieder gut unter Druck gesetzt, Kreisläufer Jan-Aage Diederich holte sich die Bälle auch mal bei zehn Metern ab und sorgte somit für noch mehr Platz hinter sich, der entweder von den einlaufenden Außen oder den Rückraumspielern zum Durchbruch genutzt wurden.

HSG ist die bessere Mannschaft

Bis zur 13. Minute stockte das Offensivspiel des Gastgebers noch (3:4), auch weil gute Chancen liegengelassen worden, danach lief der HSG-Motor aber langsam heiß. Vor allem Robin Großkopf fand nun die Lücken in der MTV-Abwehr, er avancierte mit fünf Treffern zum Mann der ersten Halbzeit. In der 26. Minute führten die Harzer mit 10:7, kassierten dann drei schnelle Gegentore zum 10:10, die Co-Trainer Gräber zu einer wütenden Auszeit veranlassten, um dann anschließend doch mit einer 12:10-Führung in die Halbzeit zu gehen. Bitter für die HSG: Jan Mißling sah nach einem Foul in der 20. Minute die rote Karte und fehlte somit als Alternative. Die Entscheidung war vertretbar.

Den Schwung aus den letzten Sekunden konnte die HSG auch mit in die zweite Halbzeit nehmen, schnell hatte der Gastgeber einen 14:10-Vorsprung erspielt. Dieser hatte bis zur 40. Minute bestand, gerade die Abwehr machte bei der HSG eine klasse Arbeit in dieser Phase. Danach schlichen sich auf einmal viele Fehler ein. Vor allem im Abschluss ließ die Oha-Truppe viel zu viel liegen. Immer wieder erspielten sich die Harzer gute Gelegenheiten, um dann am Ende an sich selbst oder an MTV-Torwart Philipp Riehl zu scheitern. „Wir haben ihn zum Helden geschossen“, ärgert sich Grollmisch.

Spielfluss der HSG Oha ist plötztlich wie weggeblasen

Die eigene Torwartleistung, auch von Bengt Mackensen war weiterhin gut, der Flow der Feldspieler allerdings wie weggeblasen, auch kurze Wechselversuche fruchteten nicht. Das Angriffsspiel wurde technisch unsauber und beste Gelegenheiten wurden liegengelassen. Auch die Abwehr verlor plötzlich den Zugriff, Braunschweig feierte dank einer miserablen HSG-Schlussphase doch noch einen Auswärtssieg.

Den Sieg haben wir ganz klar hergeschenkt. Das ist ein echter Stimmungskiller und tut weh.
Lars Grollmisch, Trainer der HSG Oha, über die 20:24-Niederlage gegen den MTV Braunschweig II

„Den Sieg haben wir ganz klar hergeschenkt. Eigentlich haben wir genau das gemacht, was wir uns vorgenommen haben, das waren gute 45 Minuten. Dann verlieren wir in der Abwehr den Zugriff und vorne die Übersicht. Das ist ein echter Stimmungskiller und tut weh“, gab Grollmisch zu.

HSG Oha: Berger, Mackensen - Langlotz(1), Großkopf (6), Köhler, Rauch (2), J. Mißling, Diederich, Paul, Scheffler (1), M. Mißling (7), Lüdecke, Heiler (3).

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