Osterode. Die SB Freiheit ist eine der erfolgreichsten Luftgewehr-Mannschaften in Deutschland - und will daran auch in der Saison 23/24 anknüpfen.

Bühne frei für die neue Saison in der Luftgewehr-Bundesliga. Ab diesem Wochenende messen sich wieder die weltbesten Sportschützen in der deutschen Beletage. Mittendrin ist auch die SB Freiheit, eine der erfolgreichsten deutschen Mannschaften der vergangenen zehn Jahre. In der vergangenen Saison musste sich die Schützenbrüderschaft beim Bundesliga-Finale erst im Goldmedaillenmatch geschlagen geben.

Zum Auftakt reisen die Harzer zum SV Petersberg, vor den Toren Fuldas gelegen. Dort treffen die Freiheiter zunächst am Samstag ab 18 Uhr auf den hessischen Gastgeber. Am Sonntag ab 10 Uhr steht das zweite Duell an, dann geht es gegen den Aufsteiger SuSC Müllenborn. „Wir peilen zum Auftakt zwei Punkte an, gegen mehr hätte ich aber natürlich nichts einzuwenden“, sagt Christian Pinno, Trainer der Freiheiter. Zugleich bremst er allerdings auch die Erwartungen: „Das werden beides richtig schwierige Begegnungen.“

Nord-Staffel der Luftgewehr-Bundesliga ist stark wie nie

Ein Blick auf die Melde- und Setzliste macht klar, was der Coach meint. Die Nord-Staffel der zweigeteilten Bundesliga ist noch einmal stärker geworden und näher zusammengerückt. Praktisch jede der zwölf Mannschaften verfügt über mindestens einen Topschützen, der immer für 399 oder sogar 400 Ringe gut ist. In der Breite haben die Gegner ebenfalls nochmals an Format gewonnen. Daher schraubt Pinno die eigenen Ansprüche auch ein wenig zurück: „Unser Saisonziel ist zunächst ein Mittelfeldplatz.“

Es ist eben absolut keine Selbstverständlichkeit, dass man jedes Jahr zum Finale fährt. Das ist eine immense Leistung, die wir in den vergangenen Jahren immer wieder gezeigt haben.
Christian Pinno, Trainer der SB Freiheit, vor dem Auftakt in die Luftgewehr-Bundesliga

Das mag sich angesichts der Erfolgsserie der vergangenen Jahre vorsichtig und nach Understatement anhören, hat allerdings einen verständlichen Hintergrund. Denn schon jetzt ist klar, dass die Freiheiter bei wohl jedem Wettkampf auf wichtige Sportler verzichten müssen. „Unter anderem wird die Champions League genau zu unserem Heimwettkampf am 4. und 5. November stattfinden, dort werden wir mit Sicherheit Schützen an die Nationalteams abgeben müssen“, so Pinno.

SB Freiheit: Terminkollisionen drohen

Eine weitere Terminkollision droht beim Weltcupfinale, das parallel zum Tageswettkampf am 18. November ausgetragen wird. „Ich warte auf den Wettkampf, bei dem wir tatsächlich in Bestbesetzung antreten können“, stöhnt der SB-Coach. Einziger kleiner Trost: Auch andere Mannschaften werden von den Abstellungen betroffen sein, wenngleich wohl nicht in dem Ausmaß wie bei den Freiheitern.

Beim anstehenden Auftaktwochenende muss Pinno bereits umstellen. Die Norwegerin Jeanette Hegg Duestad steht nicht zur Verfügung, für sie rückt die Dänin Emma Norholm Koch in die Mannschaft. Jolyn Beer, bei der diesjährigen WM einmal mehr mit Edelmetall dekoriert, fehlt aus privaten Gründen. Trotzdem steht den Freiheitern ein schlagkräftiges Team zur Verfügung, davon ist der Coach überzeugt: „Für uns zahlt sich jetzt hoffentlich aus, dass wir unsere jungen Schützinnen seit zwei Jahren kontinuierlich herangeführt haben.“

Mit diesem Aufgebot reist die SB Freiheit nach Petersberg

Zum Aufgebot in Petersberg werden neben Norholm Koch auch WM-Teilnehmerin Lisa Müller, Kapitänin Michaela Müller-Thöle, Finja Kölling und Jana Meinheit zählen. Hinzu kommt als Back-Up Jacqueline Völker, die normalerweise in der zweiten Freiheiter Mannschaft zu Hause ist. Mit Merle Baucke ist auch ein Neuzugang in den Reihen der SB zu finden. Die junge Schützin kommt aus der Hessenliga vom SV Erdbach und glänzte dort mit einem famosen Schnitt. „Auf Merle sind wir alle sehr gespannt. Ich bin mir sicher, sie wird sich in der Bundesliga wohlfühlen“, sagt Pinno.

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Unterstützt wird der erfahrene Trainer in diesem Jahr von Sebastian Höfs, der als Co-Trainer in die Reihen der Harzer zurückkehrt. Der „Hitman“ war 2018 der Kapitän der Freiheiter Meistermannschaft. „Ich freue mich sehr, dass wir ihn als Trainer gewinnen konnten. Er weiß, wie Freiheit tickt, hat die Freiheiter DNA im Blut“, unterstreicht Pinno. Auch Christian Klees, Olympiasieger von 1996 in Atlanta, wird weiter zum Trainerstab zählen. Aus privaten und beruflichen Gründen kann er aber nicht immer dabei sein.

Das sind für Freiheits Trainer Christian Pinno die Favoriten

In der Nord-Staffel erwartet Pinno derweil vom ersten Wettkampftag an ein Hauen und Stechen um die vier zu vergebenen Plätze für das Bundesliga-Finale, das erneut in der Ratiopharm Arena in Ulm ausgetragen wird: „Ich glaube nicht, dass einer vorneweg marschiert. Gerade deshalb ist es auch für uns so wichtig, von Beginn an Kontakt zu halten.“ Neben dem amtierenden Meister SSG Kevelaer werden auch den stets starken Teams aus Elsen und Buer-Bülse gute Chancen zugerechnet.

Der Freiheiter Coach hat indes noch einen anderen Kandidaten auf der Liste: den SV Wieckenberg. Das Team aus der Südheide verpasste in der vergangenen Saison nur knapp die Endrunde, hat sich nun aber nochmals verstärkt. „Sie haben für mich das größte Überraschungspotenzial und sind mein Geheimfavorit“, so Pinno, der etliche Schützen des niedersächsischen Rivalen aus dem Kadertraining kennt.

Nicht zuletzt angesichts dieser starken Konkurrenz will der SB-Trainer nicht zu viel Erfolgsdruck schüren: „Es ist eben absolut keine Selbstverständlichkeit, dass man jedes Jahr zum Finale fährt. Das ist eine immense Leistung, die wir in den vergangenen Jahren immer wieder gezeigt haben.“ Im gleichen Atemzug macht Pinno aber auch klar, dass sein Team wieder alles dafür geben wird, am Ende unter den besten Vier zu stehen: „Wir gucken auf uns und unsere Leistungen. Wir müssen unser Ding durchziehen, am Wochenende genau wie in der restlichen Saison.“

Auch die SB Freiheit II startet in die Saison

Einziger Abgang der Freiheiter, wenn auch nur vereinsintern, ist Pamela Bindel. Sie wird künftig vor allem in der zweiten Mannschaft in der 2. Bundesliga Nord zum Gewehr greifen. Auch die SB-Reserve ist am Wochenende gefordert. Das Team reist zum ersten Wettkampftag am Sonntag, 8. Oktober, nach Jork, Ausrichter ist der SV Ladekop.

Die Harzer treffen zunächst ab 11.35 Uhr auf die BSG Braunschweig II, ehe ab 15.15 Uhr das Duell mit den Gastgebern ansteht. In der Achter-Staffel belegte die SB II in der vergangenen Saison den vierten Platz.

Das ist der Terminplan der SB Freiheit in der Luftgewehr-Bundesliga

  • 7. Oktober, 18 Uhr: SV Petersberg (in Petersberg)
  • 8. Oktober, 10 Uhr: SuSC Müllenborn (in Petersberg)
  • 21. Oktober, 15 Uhr: SSG Kevelaer (in Wietze)
  • 22. Oktober, 11.30 Uhr: SV Gölzau (in Wietze)
  • 4. November, 18 Uhr: SV Wieckenberg (in Osterode)
  • 5. November, 13 Uhr: BSV Buer-Bülse (in Osterode)
  • 18. November, 16.30 Uhr: Braunschweiger SG 1545 (in Bergkamen)
  • 2. Dezember, 18 Uhr: ST Hubertus Elsen (in Paderborn)
  • 3. Dezember, 11.30 Uhr: SV Kamen (in Paderborn)
  • 6. Januar, 18 Uhr: Team Wetterau (in Butzbach)
  • 7. Januar, 10 Uhr: Wissener SV (in Butzbach)

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