Altenau. Mit ihrer Stimme zieht Nicole Krämer aus Wieda jeden in ihren Bann. Am 7. Oktober veranstaltet sie ihr erstes eigenes Konzert in Altenau.

Nicole Krämer ist eine menschliche Jukebox, nur dass niemand eine Münze einwerfen muss. Auf Wunsch singt die 18-Jährige aber Titel von Whitney Houston oder Céline Dion. Wer die Schülerin bei ihrem ersten eigenen Konzert erleben will, hat am Samstag, 7. Oktober, die Gelegenheit dazu. Sie singt ab 18.30 Uhr in der Altenauer St.-Nikolai-Kirche auf. Der Eintritt ist frei, es wird um Spenden gebeten.

Etwas Konzerterfahrung hat Nicole, die in Wieda wohnt, aber schon gesammelt. So stand sie bereits mehrfach mit dem Altenauer Gospel-Chor auf der Bühne und hat Soli übernommen. Nicoles Mutter Angelika Krämer leitet die St.-Nikolai-Singers. Chormitglied Gaby Mahnke sagt, dass sie noch nie jemanden so habe singen hören. „Und ich habe die Reaktionen des Publikums gesehen. Nicole hat so viele Emotionen bei den Menschen ausgelöst“, schwärmt sie. Nach den Konzerten seien der 18-Jährigen wildfremde Menschen mit Tränen in den Augen um den Hals gefallen oder hätten ihre Stimme als „Gottes Geschenk“ bezeichnet.

„Memories“ ist das Motto des Konzertes

So entstand die Idee, dass Nicole jetzt einfach ihr eigenes Konzert gibt. „Das war schon immer mein Traum“, betont die 18-Jährige. Schnell hatte Mahnke den Pastor Jörg Uwe Pehle mit im Boot, er habe noch nicht einmal eine Kostprobe von Nicoles Gesang hören wollen. „Er hat uns einfach vertraut“, freut sich das Chormitglied. Die Veranstalter erhoffen sich, dass durch Nicoles Konzert noch einmal ein jüngeres Publikum angesprochen und in die Kirche gelockt werden könnte.

Das Programm, das die Wiedaerin auch noch in anderen Oberharzer Kirchen vorstellen möchte, trägt den Namen „Memories“, auf Deutsch: Erinnerungen. Passend dazu will Nicole das gleichnamige Lied von Maroon 5 singen. Aber auch das Lied „A Thousand Years“ von Christina Perri, „Pardonne-moi ce caprice d’enfant“ von Mireille Mathieu und „Hallelujah“ stehen auf ihrem Liederzettel. Mutter Angelika, Vater Sergkai und Bruder Samuel Krämer wollen sich auch bei dem Konzert beteiligen.

Vor fünf Jahren hat Nicole angefangen, professionell zu singen. Denn rumgeträllert habe sie tatsächlich schon im Kindesalter, wie sie sich erinnert. Ihre Mutter Angelika Krämer ist selbst klassische Sängerin im Opern-Bereich und hatte dann angefangen, ihre Tochter zu unterrichten. Dass ihre Mutter ganz schön streng sei, sei Nicole aber sehr wichtig. „Manchmal höre ich selbst den falschen Ton nicht. „Darum ist mir das kritische Feedback wichtig, um mich zu verbessern“, sagt die 18-Jährige.

Nicole Krämer träumt von einer Karriere bei der Polizei

Im Gespräch mit der Goslarschen Zeitung wirkt Nicole ein wenig ruhig und zurückhaltend. Als sie dann aber das Lied „Flowers“ von Miley Cyrus rausschmettert, bringt sie mit ihrer warmen Stimme das Altenauer Gemeindehaus zum Klingen. Voller Stolz hörte ihre Mutter zu, die tatsächlich sogar aufgeregter ist als Nicole vor dem Konzert. Was Laien nicht wahrnehmen würden, entging Angelika Krämers Ohren nicht. Nicole habe in der letzten Zeit nicht so viel Zeit zum Üben gehabt.

Für ihr Fachabitur absolviert sie derzeit ein Praktikum bei der Polizei mit Zwölf-Stunden-Diensten, nach denen sie meist nur noch müde ins Bett fällt. Als Sängerin müsse sie jedoch Tag üben, „um die Stimmbänder warmzuhalten“, erklärt die Gesangslehrerin. Ein Job bei der Polizei ist übrigens auch Nicoles Plan für nach der Schule. Den Einstellungstest habe sie bestanden, nebenberuflich wolle sie sich aber weiterhin der Musik widmen.