Bad Lauterberg. Was braucht eine Bücherei für Schülerinnen und Schüler, um zu funktionieren? Engagierte Eltern in Bad Lauterberg kennen die Antwort.

Einmal in der Woche öffnet die Bücherei an der Grundschule am Hausberg in Bad Lauterberg, immer mittwochs in der großen Pause. Rund 50 Schülerinnen und Schüler nutzen das Angebot regelmäßig. 20 Minuten lang haben sie Zeit, durch die roten Regale zu stöbern, sich mit einem Buch in eins der Sitzkissen zu lümmeln und Bücher auszuleihen.

Ein mehrköpfiges Team rund um Anna Heweker organisiert die Grundschulbücherei. Teammitglieder sind vorwiegend Mütter von Schülerinnen und Schülern an der Schule. Man freue sich aber auch, wenn sich Väter, Großeltern, Senioren und andere Interessierte engagieren, ermutigt Heweker. Sie hofft, dass sich Angehörige der neuen Erstklässler in der Schulbücherei einbringen. Denn das Team sucht zu Beginn des neuen Schuljahres dringend Verstärkung. Aufgrund des großen Schülerandrangs würde man die Öffnungszeiten nämlich gerne auf eine weitere große Pause ausweiten. Doch aktuell gebe es gerade genug Freiwillige, um die eine Pause zu besetzen.

Neue Ideen für die Bücherei

Ungefähr eine Stunde verbringt man in der Schule, um die 20-minütige Pause, in der die Bücherei geöffnet ist, vor- und nachzubereiten, sagt Heweker. Man sorgt für Ordnung, behält mithilfe eines Karteikartensystems den Überblick, wer welches Buch ausgeliehen hat und erinnert auch schonmal Schülerinnen und Schüler daran, ein Buch zurückzugeben.

Das Bücherei-Team hat allerdings eine Reihe von Ideen, was man umsetzen könnte, wenn sich mehr Leute engagieren. Man könnte zum Beispiel eine Arbeitsgemeinschaft gründen, an der sich die Schülerinnen und Schüler beteiligen. Denn viele von ihnen wollen ohnehin gerne mithelfen. Das geht aber nur, wenn jemand die Zeit hat, sie zu betreuen und anzuleiten.

Moderne Bücher sollen her

Außerdem würde das Team den Raum gerne umbauen, um das natürliche Licht an der Fensterseite besser zu nutzen. Im Moment sind die Regale so angeordnet, dass sie Schatten auf die Leseecke werfen.

Das Verhältnis von Jungs und Mädchen, die die Bücherei nutzen, ist ausgeglichen, sagt Heweker. Allerdings würden sich die Vorlieben unterscheiden. „Jungs wählen öfter Sachbücher“, beobachtet Heweker. Doch egal, ob Sachbuch oder Fiktion: Die Kinder wollen Geschichten, die dem Zeitgeist entsprechen wie Gregs Tagebuch oder Die-Magische-Baumhaus-Reihe. Geschichten von Astrid Lindgren und Enid Blyton verstauben dagegen in den Regalen. Darum freut sich das Bücherei-Team auch über Geldspenden, um mehr moderne Bücher anschaffen zu können.

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