Wieda. Ortsgeschichte bewahren, neue Zielgruppen finden: Der Förderkreis will seine Arbeit stärker in der Öffentlichkeit präsentieren.

Sein Ziel ist es, die Geschichte des Ortes und dessen Vergangenheit für kommende Generationen zu bewahren und zu erzählen, der Blick ist aktuell aber mehr denn je in die Zukunft gerichtet: Die Rede ist vom Förderkreis des Glas- und Hüttenmuseums Wieda. Und das aus gutem Grund: Am 7. Juli 1994 wurde der Verein gegründet, im Jahr 2024 steht also das 30-jährige Bestehen an. Und dies Jubiläum stand auch im Fokus der Jahreshauptversammlung, wie ein besonderer personeller Wechsel und die künftige Neuausrichtung.

Neue Homepage zeigt die Geschichte von Wieda

„Wer hätte gedacht, dass wir einmal unsere tragenden Themen, wie das Glashüttenwesen, den Bergbau und die Verhüttung einmal nicht in die erste Reihe stellen, sondern über den Glockenturm am Käseberg referieren – und das auch noch in der Kirche“, erklärte der Vorsitzende Ulrich Bornkessel bei der Versammlung – und wies damit stellvertretend auf die bereits eingeleiteten und geplanten Veränderungen hin. Sie alle haben ein klares Ziel: der Förderkreis bzw. das Museum soll mehr in der Öffentlichkeit im Ort – aber auch in der Region herum wahrgenommen werden, wie man als Verein auch selbst mehr bei Aktionen teilnehmen möchte.

Dabei, so konnte der Vorsitzende erklären, habe man dies auch schon eingeleitet. Unter anderem gab die 2. Vorsitzende Ursula Rempel eben in der Wiedaer Kirche bereits mehrere Vorträge rund um die Ortsgeschichte, weitere Termine sind noch in diesem und dem kommenden Jahr geplant. Ein Kernstück der neuen Öffentlichkeitsarbeit, die auch für die Suche nach neuen Mitgliedern und Unterstützern genutzt wird, ist die Homepage des Vereins. Erstmals in der nunmehr knapp 30-jährigen Geschichte ist der Förderkreis im Internet vertreten. Unter www.museum-wieda.de gibt es viele Informationen. „Auch einen QR-Code haben wir“, führt Ulrich Bornkessel weiter aus. Er dankte hier vor allem Andrea und Ursula Rempel für die vielfältigen Bemühungen bei der Erstellung des Internetauftritts.

Historie der örtlichen Vereine präsentieren

Aber auch bei den Themen, die im Museum im ehemaligen Rathaus in der Otto-Haberlandt-Straße gezeigt werden, plant man einen anderen Fokus, konkret öffnet man sich mehr der Ortsgeschichte. Es gibt neue Abteilungen in der Etage, die zum einen das Leben in Wieda vor 150 Jahren aufzeigen, zum anderen die Geschichte auf dem Stöberhai aufzeigen. Gerade für das Leben vor 150 Jahren wurde eine mehrere tausend Euro teure neue Vitrine angeschafft, um die Exponate bestmöglich zu präsentieren. Ein optisches Highlight sind zudem die Fahnen vom aufgelösten Männergesangsverein Liedertafel. Ihre Mitnahme sorgte bei einem Umzug in Ellrich in vergangenen Zeiten für einen handfesten Eklat mit Kaisertreuen. Warum, das ist eine der Geschichten, die Gäste dort jetzt erfahren können. „Ebenso könnte man mit Turnverein, Feuerwehr oder der Schützengesellschaft weitere Vereine präsentieren.“ In Bezug auf die Industrie regte der Vorsitzende auch an, dass man die frühere Zündholzfabrik in Wieda als Thema aufnehmen könnte.

Bei der Ehrung (von links): Ulrich Bornkessel, Helga Holland und Ursula Rempel. 
Bei der Ehrung (von links): Ulrich Bornkessel, Helga Holland und Ursula Rempel.  © FMN | Förderkreis Glas- und Hüttenmusuem Wieda

Die Versammlung nutzte der Vorsitzende auch, um einen Überblick über die nächsten geplanten Maßnahmen zu geben. Unter anderem will man wieder bei der Wiedaer Krippenweihnacht teilnehmen bzw. etwas präsentieren. Und auch die Planungen für mögliche Aktionen im Rahmen des 30-jährigen Bestehens im Jahr 2024 liefen an. Ferner regte er an, dass der Verein sich ebenso stärker der Südharz-Eisenbahn (SHE) und deren Geschichte widmen wolle. Im Jahr 1896 wurden die Planungen für die Bahn aufgenommen, sie im Jahr 1899 eröffnet. 1962 erfolgte dann die Stilllegung. „Im nächsten Jahr wäre ein Rückblick nach 125 Jahren ganz sicher interessant und wichtig.“ Ferner soll der Museumsraum „Sommerfrische“ zur Themenausstellung „Über das Leben in Wieda des 19. Und 20. Jahrhunderts“ inklusive der Erweiterung „Einblicke in das Vereinsleben“ umgestaltet werden.

Besondere Ehrung vorgenommen

Im Rahmen der Versammlung wurde auch ein besonderer personeller Wechsel vorgenommen: Helga Holland, Gründungsmitglied des Kreises, gab nach nunmehr 24 Jahren als Schriftführerin ihre Arbeit ab. Als Nachfolgerin wählte die Versammlung Andrea Rempel. „Wir können nur Danke sagen für all die geleistete Arbeit“, betonte Ulrich Bornkessel und übergab hierfür auch ein kleines Präsent.

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