Osterode. Der SVR holt beim zuvor verlustpunktfreien Spitzenreiter ein 2:2-Remis. Petershütte spielt trotz langer Unterzahl 2:2 gegen Werratal.

Ohne Niederlage blieben die Altkreis-Mannschaften in der Fußball-Bezirksliga an diesem Wochenende, einen Sieg gab es andererseits auch nicht zu feiern. Der SV Rotenberg ärgerte dabei in Osterode den Spitzenreiter gewaltig, während Petershütte in letzter Sekunde noch einen Punkt rettete.

VfR Dostluk Osterode - SV Rotenberg 2:2 (2:1). Ein intensives Duell lieferten sich die beiden Altkreis-Rivalen auf dem kleinen B-Platz in Osterode. Die Gastgeber, mit vier Siegen in Folge in die Saison gestartet, kamen mit viel Dampf aus der Kabine und zeigten sich direkt treffsicher. Zeidan Turgay erzielte in der 6. Minute die Führung, in der 17. Minute war der flinke Außenspieler wieder zur Stelle und stellte auf 2:0. „Wir haben da defensiv zweimal böse geschlafen“, ärgerte sich SVR-Coch Christopher Meyna später.

Die Gäste ließen die Köpfe aber keineswegs hängen und kämpften sich schnell wieder in die Partie. Nach einer Standardsituation markierte Lukas Degener den Anschlusstreffer (21.). In der Folge ließen beide Abwehrreihen wenig zu, die Gastgeber waren aber das aktivere Team und einem dritten Tor näher.

Das Blatt wendet sich

Nach dem Seitenwechsel wendete sich das Blatt etwas, nun übernahmen die Gäste immer mehr die Kontrolle und drückten auf den Ausgleich. Andre Diederich aus der Drehung (59.), Julian Tenchella aus 16 Metern (65.) sowie Pascal Bigalke nach einem Freistoß (68.) sorgten für Gefahr. Auf der anderen Seite zwang Kevin Xhaferri den SVR-Keeper Leon Hass mit einem Kopfball nach einer Ecke zu einer Flugeinlage (66.).

In der 73. Minute wurden die Mühen der Gäste schließlich belohnt. Nach einem Abschlag von Hass gelangte der Ball tief in der gegnerischen Hälfte zu Melvin Sommer, der noch ein paar Meter marschierte und dann von der Strafraumkante flach einschoss. „Wir haben das Spiel in der zweiten Halbzeit aus der Hand gegeben, das war unsere eigene Schuld“, sagte Osterodes Trainer Andre Krzyminski. Es hätte sogar noch schlimmer für sein Team kommen können, hätte Sommer in der 77. Minute besser gezielt. Nach einer schönen Kombination tauchte er frei vor VfR Dostluk-Torwart Dominik Schönberger auf, wurde von diesem noch abgedrängt und setzte den Ball dann an den Außenpfosten.

Wir sind zum ungeschlagenen Tabellenführer gefahren und nehmen einen Punkt mit - das hätte schlechter laufen können.
Christopher Meyna, Trainer des SV Rotenberg, nach dem 2:2 beim VfR Dostluk Osterode

Das schüttelte den Spitzenreiter durch, der danach noch einmal gehörig Druck entfachte. Der Siegtreffer wollte den Sösestädtern aber trotz mehrerer guter Gelegenheiten nicht mehr gelingen. „Es ist zwar ärgerlich, aber andererseits haben wir auch nicht verloren, sondern einen Punkt geholt“, so Krzyminski, der noch einen weiteren Aspekt ins Spiel brachte: „Für uns ist es vielleicht gar nicht so schlecht, dass jetzt der Druck des gewinnen müssens raus ist.“

Zufrieden zeigte sich Meyna: „Das Ergebnis passt, in der zweiten Halbzeit kann es in beide Richtungen ausgehen. Wir sind zum ungeschlagenen Tabellenführer gefahren und nehmen einen Punkt mit - das hätte schlechter laufen können.“

TuSpo Petershütte - SG Werratal 2:2 (1:0). „Vom Spielverlauf her müssen wir mit dem einen Punkt zufrieden sein“, berichtete TuSpo-Coach Sascha Dempwolf. Seine Mannschaft spielte fast das komplette Spiel in Unterzahl, führte andererseits auch aber auch bis in die Schlussphase. Dabei hätte der Start kaum unglücklicher verlaufen können. Schon in der sechsten Minute wurde Petershüttes Niklas Gries nach einem Zupfer knapp außerhalb des Strafraums vom Platz gestellt, der Schiedsrichter hatte auf Notbremse entschieden.

TuSpo merkt man die Unterzahl nicht an

Dass die Gastgeber fortan ein Mann weniger waren, merkte man allerdings kaum. Felix Schrader brachte die Seestädter in der 15. Minute in Führung, auch Davin Malina und Tilo Kopp hatten gute Gelegenheiten. Defensiv stand Petershütte zudem sicher und ließ kaum etwas zu. „Zur Pause können wir durchaus höher führen“, so Dempwolf. Nach dem Seitenwechsel änderte sich am Spielgeschehen wenig. TuSpo verteidigte weiterhin gut und setzte offensiv immer wieder Nadelstiche. Julian Schaschowitz und Finn Killig hatten jeweils den zweiten Treffer auf dem Fuß, die größte Chance vergab allerdings Daniel Schmidt mit einem Elfmeter (65.).

So kam, was kommen musste: Nach einem langen Ball waren die Gäste zur Stelle, Sami Dal erzielte den Ausgleich (84.). In der Nachspielzeit wurde es hektisch. Erst dezimierte sich auch Werratal, es gab Rot wegen groben Foulspiels (90.+1), dann traf die SG durch Leon Fromm abermals nach einem langen Ball zum 1:2 (90.+3). Die Petershütter hatten aber eine letzte Antwort parat: Aus gut 25 Metern schweißte Jan Binnewies das Leder ein und rettete doch noch den Punkt (90.+4). „Die Moral und der Einsatz haben bei uns absolut gestimmt, Hut ab vor der Leistung der Mannschaft trotz der langen Unterzahl“, lobte Dempwolf sein Team.

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