Wieda. Papiersäcke aus dem Südharz sind weltweit begehrt. Damit das so bleibt, hat Gascogne Sack in eine neue Maschine investiert.

Papiersäcke made in Wieda – sie sind in Deutschland und bzw. ganz Europa sehr begehrt. Seit dem Jahr 1927 werden in der kleinen Südharzer Gemeinde bereits Verpackungslösungen hergestellt. Damit dies auch in Zukunft so bleibt, hat der Papiersackhersteller Gascogne Sack Deutschland GmbH, der zur französischen Gascogne Group gehört – in neueste Technik investiert. Eine neue Schlauchziehmaschine wurde für mehr als 3,2 Millionen Euro gekauft und somit ein wichtiger Baustein der Produktionsstrecke vor Ort noch einmal verbessert. „Das ist ein klares Bekenntnis zum Standort in Wieda“, betonen beim Termin vor Ort Personalleiterin Cornelia Camanguira und Betriebsleiter Andreas Henning.

Produkte aus Wieda behaupten sich im internationalen Markt

Für beide steht aber bereits jetzt fest, dass sich die Investition auszahlt. Die 45 Meter lange Maschine kann maximal 500 Papierschläuche pro Minute verarbeiten, ehe im Anschluss der sogenannte Bodenleger den Rest des Sackes herstellt. Das ist aber nicht der einzige Vorteil. „Die Rüstzeiten können wir dank verbesserter Technik halbieren, die Qualität der Produkte weiter erhöhen“, beschreibt Andreas Henning. Ein klarer Vorteil für das Unternehmen, bei dem aktuell 65 Beschäftigte arbeiten. „Unsere Produkte werden vor allem im gesamten deutschsprachigen Raum gern genutzt – auch dank der hohen Qualität, die wir anbieten“, sagt Cornelia Camanguira.

Maximal 500 Schläuche in der Minute kann die neue Schlauchziehmaschine verarbeiten. 
Maximal 500 Schläuche in der Minute kann die neue Schlauchziehmaschine verarbeiten.  © FMN | Thorsten Berthold

Froh ist man seitens der Unternehmensführung, dass man neben der guten Ausstattung im Maschinenpark aber auch über ein ebenso gutes Team an bestens ausgebildeten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verfügt. Denn neben dem Maschinenpark sei es eben auch die hohe Expertise der Mitarbeiter sowie das kundenorientierte Arbeiten, das dafür sorge, dass man sich im Südharz im internationalen Wettbewerb positionieren bzw. behaupten könne. „Ausreichende Produktionsmöglichkeiten und hoher Qualitätsstandard sind unabdingbare Auswahlkriterien für unsere Kunden, Partner und Lieferanten, denen wir uns stellen müssen“, verdeutlicht die Personalleiterin.

Weitere Investitionen sind im Südharz bereits geplant

Henning und Camanguira betonen im Gespräch mit unserer Zeitung auch, dass dies nicht die letzten Investitionen in den Standort Wieda sein sollen. „Wir haben noch viele Ideen, die wir in den kommenden Jahren umsetzen möchten, um den Standort kontinuierlich weiterzuentwickeln, damit auch zu erhalten und für die Zukunft aufzustellen“, sagen sie unisono. Keine leichte Aufgabe im internationalen Wettbewerb „und bei einem sich stets verändernden Markt“.

Neben neuen Maschinen wie der Schlauchziehmaschine sind es aber vor allem auch die bestens ausgebildeten Packmitteltechnologen, Medientechnologen Druck sowie Industriekaufleute, die den Erfolg des Unternehmens sichern. So konnte man die jüngsten Investitionen aus selbst erarbeiteten Überschüssen finanzieren – und den Standort damit sichern. Für die Zukunft aber brauche man weiter junge Menschen, die eine Ausbildung vor Ort antreten, um dann auch in Wieda zu arbeiten. „Den Großteil unserer Belegschaft haben wir selbst im Unternehmen ausgebildet. Wir sind somit gleichermaßen ein wichtiger Arbeitgeber wie auch Ausbildungsstandort im Südharz“, verdeutlicht Cornelia Camanguira.

Nun aber freuen sich die gesamte Belegschaft bei der Gascogne Sack Deutschland GmbH in Wieda, dass mit der Schlauchziehmaschine eine neue Ära begonnen hat. Zuletzt war im Jahr 2003 eine solche Maschine ersetzt worden. Die jetzt ersetzte stammt sogar aus den 1980er Jahren – und wird auch nicht verschrottet, sondern verbleibt weiter vor Ort. „Sie ist zwar alt, hat aber ihre Qualität“, betont Andreas Henning. Und genau die ist es, die die Papiersäcke aus Wieda seit dem Jahr 1927 ausmacht.

Die Geschichte des Unternehmens:

  • Der Papiersackhersteller Gascogne Sack Deutschland GmbH ist Teil der französischen Gascogne Group mit Sitz im Südwesten Frankreichs.
  • Die Gruppe gehört zu den größten europäischen Verpackungspapierherstellern und beschäftigt sich neben der Herstellung von Verpackungspapieren auch mit deren Weiterverarbeitung zu verschiedenen anderen Verpackungen wie beispielsweise Papiersäcken.
  • Insgesamt hat die Gruppe dreizehn Standorte in Europa und beschäftigt ca. 1.400 Mitarbeiter.
  • Die Produktionsstätte in Wieda gehört seit dem Jahr 1994 zur französischen Muttergesellschaft.
  • Gegründet wurde das Unternehmen im Jahr 1927 und produziert Verpackungslösungen für die Baustoff-, chemische und pharmazeutische Industrie, sowie für Nahrungs- und Futtermittel oder Saatgut.

Kurz, knapp, krass informiert: HK Kompakt, der Newsletter vom Harz Kurier, fasst die wichtigen News aus Osterode und dem Südharz zusammen: Hier kostenlos für den täglichen Newsletter anmelden!