Herzberg. Für die HSG-Handballer ist es die sechste Spielzeit in der Verbandsliga. Es dürfte die schwierigste seit der Aufstiegs-Saison werden.

Die Sommerpause ist vorbei, endlich fliegt der Handball wieder durch die niedersächsischen Hallen. Für die Herren der HSG Oha und das neue Trainerteam geht es am Samstag um 17 Uhr in der Herzberger Mahntehalle gegen den SV Altencelle los, die Vorfreude auf die Saison in der Verbandsliga Niedersachsen ist groß.

Die Fans der HSG Oha müssen sich auf einen ungewohnten Sound, der künftig die Heimspiele begleiten wird, einstellen. Denn ab dieser Saison gilt auch in der Verbandsliga eine Haftmittel-Pflicht, bis dato hatten die Harzer ihre Heimspiele immer ohne Kleber ausgetragen. Jetzt wird jeder Pass und jeder Wurf vom Geräusch des klebenden Balls begleitet.

Der SV Altencelle ist das seit vielen Jahren gewohnt, die Gäste aus Celle gehören praktisch zum Inventar der Verbandsliga. In den letzten Spielzeiten war das Team stets in der unteren Tabellenhälfte zu finden, zuletzt machten die Gäste aber einen Sprung auf Tabellenplatz sechs mit nur zwei Punkten Rückstand auf Platz vier.

Top-Torschütze wechselte in die dritte Liga

Das lag nicht zuletzt an der starken Offensivleistung der Altenceller. Letzte Saison erzielte die Mannschaft 795 Tore in 26 Spielen, also knapp über 30 Buden im Schnitt. Top-Torschütze Maximilian Kirchhoff, er erzielte 7,48 Tore pro Spiel im Schnitt, weckte fast schon folgerichtig Interesse bei klassenhöheren Klubs. Seine Tore werden dem SV in dieser Saison wegbrechen, er wechselte in die dritte Liga zum MTV Großenheidorn.

Der Spieler, der ihm in der Spielzeit 2022/23 in der Torschützenliste folgte, war Justus Krumwiede. Auch er ist Rückraumspieler und sorgte für 162 Treffer, nicht auszuschließen, dass das Spiel nun noch mehr auf ihn zugeschnitten ist. HSG-Trainer Lars Grollmisch schätzt den Gegner so oder so ziemlich stark ein.

„Zu Beginn wie Kaffeesatz lesen“

„Also im Grunde ist das zu Beginn der Saison Kaffeesatz lesen. Die Mannschaften sind sehr schwer einzuschätzen. Ich glaube nicht, dass jemand in zum Beispiel in Uelzen weiß, was bei uns den Sommer über passiert ist und umgekehrt. Im Prinzip ist das auch bei Altencelle so. Trotzdem war deren letzte Saison keine Eintagsfliege, denke ich. Das wird ein relativ dickes Brett für uns“, analysiert Grollmisch.

Eine Sache, die Altencelle und die HSG eint: Die Mannschaften gehen mit einem neuen Trainer in die Saison. Bei den Gästen ist Malte Petersen nach knapp zwei Jahren Pause wieder zurück an der Seitenlinie. Er übernimmt das Kommando von Spielertrainer Henna Weinmann, der künftig wieder rein auf der Platte zu finden ist. Bei der Einschätzung des Gegners gehts es ihm wie Grollmisch. „Ich kann gar nicht so viel dazu sagen, wie die HSG auftreten wird“, wird der neue SV-Trainer auf der Vereinsseite zitiert, „meist wirkt der Coach ja erheblich auf die Spielphilosophie der Mannschaft ein.“

Umbruch bei der HSG

Gerade mit dem Blick auf den veränderten Kader wird die Aufgabe für die Hausherren nicht leichter. Mit Colin Hogreve, Mathis Mönnich, Cedric Wecker, Torben Schweidler und Tobias Kassner fallen alleine fünf (potenzielle) Rückraumspieler weg, dazu wird Kreisläufer Ivo Waldmann in Zukunft deutlich kürzertreten. Das Gesicht der HSG hat sich somit deutlich verändert.

Grollmisch und Till Gräber haben mit ihrer Mannschaft im Sommer aber akribisch gearbeitet, jene machte kontinuierlich Schritte in die richtige Richtung. Aufgaben, Positionen und Rollen werden teilweise neu verteilt und die Spieler nehmen das an. „Wir haben so ein bisschen die Attitüde eines Aufsteigers. Das Potenzial ist da, aber uns fehlt die Erfahrung. Die Entwicklung ist aber gut“, erklärt der Neu-Coach der HSG.

Grollmisch baut auf die alten Stärken

Insbesondere aufgrund der Abgänge im Rückraum wird es für die Oha-Truppe umso schwerer, die sogenannten einfachen Tore aus neun Metern zu erzielen. Die alten Stärken wie das Abwehr- und Umschaltspiel bekommen dadurch noch einmal eine größere Bedeutung. „Das Fundament der HSG in den letzten Jahren war immer eine bärenstarke Abwehr. Wir haben zwar Abgänge verkraften müssen, aber immer noch eine gute Abwehr. Darauf wird es ankommen, ebenso wie auf die Tore aus dem Gegenstoß und Tempospiel“, weiß Grollmisch.

Wir haben so ein bisschen die Attitüde eines Aufsteigers. Das Potenzial ist da, aber uns fehlt die Erfahrung. Die Entwicklung ist aber gut.
Lars Grollmisch, Trainer der HSG Oha, über den Saisonstart

Das Trainerduo Grollmisch/Gräber muss zum Auftakt auf Niklas Langlotz, Torben Schlappig und Linus Lüdecke verzichten. Schlappig erlitt in der Vorbereitung eine Verletzung, die ihn immer noch plagt, Lüdecke macht nach einer Schulterverletzung gute Fortschritte, braucht aber auch noch Zeit. „Die Zuschauerinnen und Zuschauer dürfen sich aber auf einen Überraschungsgast auf der Platte freuen“, wollte Grollmisch nicht zu viel verraten. Fest steht: „Bei allen ist eine positive Anspannung zu spüren. Wir freuen uns, dass es losgeht.“

Der Hinrundenspielplan der HSG oha

Datum und SpielortSpielpaarung
Samstag, 02. September 2023, Herzberg, 17 UhrHSG Oha - SV Altencelle
Freitag, 08. September 2023, Bovenden, 20.45 UhrHSG Plesse-Hardenberg - HSG Oha
Samstag, 16. September 2023, Herzberg, 17 UhrHSG Oha - TSV Anderten II
Sonntag, 24. September 2023, Barsinghausen, 17 UhrHV Barsinghausen - HSG Oha
Sonntag, 08. Oktober 2023, Herzberg, 16 UhrHSG Oha - MTV Braunschweig II
Samstag, 14. Oktober 2023, Vinnhorst, 16 UhrTuS Vinnhorst II - HSG Oha
Samstag, 28. Oktober 2023, Herzberg, Zeit offenHSG Oha - TV Uelzen
Samstag, 04. November 2023, Hildesheim, 16.45 UhrTuS GW Himmelsthür - HSG Oha
Samstag, 11. November 2023, Herzberg, 17 UhrHSG Oha - TuS Altwarmbüchen
Samstag, 18. November 2023, Sehnde, 17 UhrTV Eintracht Sehnde - HSG Oha
Sonntag, 26. November 2023, Herzberg, 17 UhrHSG Oha - HSG Rhumetal
Samstag, 02. Dezember 2023, Herzberg, 17 UhrHSG Oha - TG Münden
Samstag, 09. Dezember 2023, Groß Lafferde, 18 UhrMTV Groß Lafferde - HSG Oha

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