Osterode. Verhalten des Feuers, Wind und Hitze: Freiflächenbrände gestalten sich für die Einsatzkräfte ganz anders als Gebäudebrände.

Wald- und Flächenbrände stellen die Feuerwehren auch in Deutschland vor zunehmende Herausforderungen. Brände auf Freiflächen und im Wald verlaufen völlig anders als Brände in Gebäuden, insofern unterscheidet sich deren Bekämpfung auch in Ausrüstung, Technik und Taktik grundlegend. Darüber informiert die Osteroder Stadtverwaltung in einer Mitteilung.

Nach mehreren theoretischen Ausbildungen bereits im Winterhalbjahr passten vor Kurzem demnach in der Osteroder Region die Bedingungen für eine praktische Übungseinheit. Einsatzkräfte aus den Feuerwehren Lasfelde, Badenhausen und Bad Grund trafen sich dazu an einem Feld nahe dem Lasfelder Modellflugplatz. Unter Leitung von Sebastian Limburg von der Feuerwehr Lasfelde wurde ein speziell dafür vorbereitetes Feld in Abschnitten in Brand gesetzt. Anschließend wurde gemeinsam mit der Bekämpfung des Feuers mit Hilfe von Löschrucksäcken und Handwerkzeugen begonnen und über den Aufbau einer statischen Bekämpfungslinie bis hin zu einem mobilen Verfahren, „pump and roll“ genannt, verschiedene Vorgehensweisen praktisch trainiert.

Ein kontrolliert entzündetes Feld.
Ein kontrolliert entzündetes Feld. © Privat | Marc-Denis Pülm

Daneben waren das Brandverhalten des Feuers, das Gewicht und die Mobilität der Ausrüstung, der Einfluss von Wind sowie die Hitzeentwicklung wichtige Aspekte, die sich in der Theorie nur schwer nachvollziehbar vermitteln lassen.

„Die rund vierstündige Ausbildungseinheit war sehr lehr- und erkenntnisreich für die Teilnehmenden“, bilanzierten die Verantwortlichen im Nachgang. Federführend für die Übungseinheit war Sebastian Limburg, der außerhalb der Ortsfeuerwehr als Zugführer einer speziellen, gemeinsam von den Landkreisen Goslar und Göttingen aufgestellten und vom Land Niedersachsen europaweit einsetzbaren Waldbrandeinheit fungiert (Ground forest fire fighting using vehicles/GFFF-V).

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Handarbeit: Das Löschen mit Feuerpatschen und Löschrucksäcken ist anstrengend und insbesondere bei den meist hohen Temperaturen schweißtreibend.
Handarbeit: Das Löschen mit Feuerpatschen und Löschrucksäcken ist anstrengend und insbesondere bei den meist hohen Temperaturen schweißtreibend. © Privat | Marc-Denis Pülm
„Pump and roll“: Wenn möglich und der Bereich befahrbar ist kann von einem Fahrzeug mit Wassertank während der Fahrt Wasser abgegeben werden und das Feuer kräfteschonend gelöscht werden.
„Pump and roll“: Wenn möglich und der Bereich befahrbar ist kann von einem Fahrzeug mit Wassertank während der Fahrt Wasser abgegeben werden und das Feuer kräfteschonend gelöscht werden. © Privat | Marc-Denis Pülm