Bad Lauterberg. In Bad Lauterberg geht es um den Haushalt für das Jahr 2023, den Erhalt des Vitamar und die Zukunft. Zwei Termine stehen fest.

In Bad Lauterberg im Harz beschäftigen sich Stadtrat und Verwaltung weiter mit dem Haushalt für das laufende Jahr 2023. Der neue Kämmerer Carsten Jockisch, der seit Mai im Dienst der Kneipp-Stadt steht, hat einen Haushaltsplan ausgearbeitet, über den der Rat eigentlich schon im Juli entscheiden sollte. Die Rat vertagte die Beschlussfassung jedoch auf Antrag der SPD-Fraktion. In einer Sondersitzung des Rates am Donnerstag, 31. August, soll das Thema wieder auf den Tisch kommen.

CDU-Fraktionschef Roland Stahl appelliert im Vorfeld der Sitzung an die Stadtratsmitglieder: „Wir müssen weg von der Parteipolitik, hin zur konstruktiven Zusammenarbeit.“ 16 Jahre lang sei in Bad Lauterberg kaum etwas passiert. Das müsse nun dringend geändert werden, damit die Stadt in Bereichen wie Tourismus, Wirtschaft und Lebensqualität voran kommt. Stahl betont: „Wir als CDU drängeln losgelöst vom Bürgermeister.“

16 Jahre nichts passiert in Bad Lauterberg?

Bad Lauterbergs Bürgermeister Rolf Lange, ebenfalls CDU-Mitglied, will das so nicht stehen lassen. In den vergangenen Jahren sei sehr wohl etwas passiert, beispielsweise der Umzug der Stadtverwaltung vom alten Rathaus in das Haus des Gastes, der bereits unter seinem Vorgänger Dr. Thomas Gans (SPD) vorbereitet und in seiner Amtszeit durchgeführt wurde.

Und nun steht ein neues Projekt an: Der Erhalt des Vitamar. Als „Perle des Südharzes“ bezeichnete der Bad Lauterberger Wolfang Lange, der mit dem Verwaltungschef eigenen Angaben zufolge nicht verwandt ist, das Schwimmbad, das finanziell aufgrund gesunkener Gästezahlen, steigender Energiepreise und anstehender Sanierungen auf Unterstützung angewiesen ist.

Eine entsprechende Finanzspritze sieht der Haushaltsentwurf vor. Andere Fraktionen im Stadtrat, wie die SPD und die Wählergruppe im Rat (WgiR), kritisieren, dass die Lage des Vitamar erst mit dem Haushaltsentwurf veröffentlicht wurde. Zuvor war darüber nur in nicht-öffentlichen Sitzungen beraten worden.

CDU will den Blick nach vorne richten

Stahl sieht das nicht als Problem: Die Gesellschafterversammlung des Vitamar besteht aus Vertretern verschiedener Fraktionen, deren Aufgabe es war, die Ratsmitglieder über die Lage im Vitamar zu informieren. Es sei also abzusehen gewesen, was da im Haushalt auf die Stadt zukommt.

Der CDU-Fraktionsvorsitzende erklärt: „Das Marketing fürs Vitamar ist schlecht. Wir brauchen jetzt professionelle Hilfe. Dann schauen wir in zwei Jahren wieder drauf.“ Fraktionsmitglied Thorben Teyke betont derweil, dass er an seinem Arbeitsplatz in Northeim immer wieder angesprochen werde: „Bad Lauterberg - das ist doch die Stadt mit dem Wellenbad“ - für ihn ein Zeichen, dass das Vitamar sein kann, was der Stadtrat seit Monaten fordert: ein Aushängeschild, um Gäste anzulocken.

Die CDU-Fraktion will nun in die Zukunft gehen: Dazu gehört, den Haushaltsentwurf zu beschließen und dann mit inhaltvollen Anträgen weiterzumachen, in denen die Fraktionen Vorarbeit leisten und beispielsweise Kosten ermitteln, um erste Planungen vorzunehmen. So will man die Verwaltung entlasten. Langwierige Diskussionen wie etwa um die Ortsratsbudgets wolle man vermeiden. „Die Ortsräte bekommen ohnehin kein frei verfügbares Geld“, stellt der Bürgermeister klar. Stahl sieht das als Chance für Projektarbeit: „Wir wollen offen sein, für coole Projekte in der Stadt und in den Ortsteilen.“ Sein Weg: Ein entsprechendes Konzept ausarbeiten und dann die Budgets dafür freigeben.

Diese Termine stehen fest: Am Donnerstag, 24. August, trifft sich der Ortsrat Barbis ab 18 Uhr in Dreymanns Mühle. Der Stadtrat kommt am Donnerstag, 31. August, ab 18 Uhr im Haus des Gastes zusammen.