Osterode. Im Jahnstadion in Osterode wird mit den lange ersehnten Umbauarbeiten begonnen - für die Vereine bringt dies Einschränkungen mit sich.

Lange hat es gedauert, nun aber haben die Arbeiten endlich begonnen. In Osterode wird seit Ende Juli das Jahnstadion in umfangreicher Weise saniert, Bagger und schweres Gerät sind bei dem millionenschweren Projekt im Einsatz. Für die Vereine, die in dem Stadion ihre Heimat haben, beginnt allerdings eine schwierige Phase.

In einem ersten Arbeitsschritt wurde zunächst der alte Rasen des A-Platzes abgetragen. Auch einige leichtathletische Anlagen wie die Weitsprung-Gruben oder die Hochsprung-Anlage wurden bereits demontiert. In den kommenden Wochen wird auch die bisherige Tartanbahn entfernt, weitere Arbeiten im Bereich des Hauptplatzes folgen.

Solange wir spielen können, werden wir das machen, auch wenn das heißt, dass wir viele Partien im Herbst, Winter und Frühjahr auf dem Kunstrasenplatz austragen müssen.
Manfred Hellmich, Vorsitzender des VfR Dostluk Osterode, zu den anstehenden Arbeiten im Jahnstadion

Sind die Vorarbeiten geleistet, folgt der Wiederaufbau. Unter anderem soll der A-Platz eine neue Drainage erhalten. Auch die leichtathletischen Anlagen werden erneuert und auf den aktuellen Stand gebracht. Zudem wird eine neue Flutlichtanlage installiert, sodass das Stadion künftig auch in den Monaten mit kürzerer Tagesdauer voll genutzt werden kann. Gefördert wird das Projekt durch das Programm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen.

Im kommenden Frühjahr stehen dann die weiteren Umbauarbeiten auf dem Programm. Der bisherige B-Platz, der derzeit noch ein Rasenplatz ist, soll gedreht und zu einem Kunstrasenplatz umgewandelt werden. Auch hier ist der Bau einer Flutlichtanlage vorgesehen. Zudem soll der bestehende Kunstrasenplatz saniert und auf Normgröße erweitert werden. „Ziel ist es, die in die Jahre gekommene Bezirkssportanlage weiterzuentwickeln, damit sie besser multifunktional und witterungsunabhängiger nutzbar ist, sowohl für den Vereins- als auch für den Schulsport“, hatte Osterodes Bürgermeister Jens Augat schon im Jahr 2021 betont.

Was bedeutet die Sanierung des Jahnstadions für das Sparkassenmeeting?

Für die Vereine beginnt zunächst aber eine eher schwierige Zeit. So sind die Leichtathleten der LG Osterode momentan gezwungen, für ihre Trainingseinheiten auf andere Trainingsstätten auszuweichen, einige Einheiten fallen auch aus. Das Abendsportfest der LGO, in den vergangengen Jahren stets zum Ende der Sommerferien durchgeführt, kann in diesem Jahr nicht angeboten werden.

Ob im kommenden Jahr das Internationale Sparkassenmeeting stattfinden kann, ist höchst fraglich. Klar ist schon jetzt, dass der Stammtermin Anfang Juni nicht infrage kommt. „Die Arbeiten am A-Platz sollen bis Ende Mai dauern, aber auch nur dann, wenn alles wie geplant funktioniert“, berichtet Meeting-Organisator Rainer Behrens. „Das Risiko, falls es zum Beispiel aufgrund der Witterung im Winter zu Verzögerungen kommt, wollen und können wir beim Meeting nicht eingehen. Die Vorbereitung wäre ein Glücksspiel.“

Das Meeting auf einen späteren Zeitpunkt im Jahr zu verschieben, ist praktisch nicht möglich. „2024 finden Anfang August in Paris die Olympischen Spiele statt, der Rahmenplan ist entsprechend eng“, so Behrens, der dem Umbau aber trotzdem sehr positiv entgegensieht: „Dass es jetzt endlich losgeht und dabei insbesondere auch auf die Bedürfnisse der Leichtathleten eingegangen wird, ist ein starkes Zeichen für die Zukunft.“

Fußball: Arbeiten an A- und B-Platz überschneiden sich womöglich

Ähnlich positiv ist die Stimmungslage auch bei den Fußballern des VfR Dostluk Osterode, dem zweiten Hauptnutzer des Jahnstadions. „Natürlich ist es im Moment nicht ideal und erfordert auch einiges an Improvisation, aber es ist ja ein absehbarer Zeitraum“, sagt der Vorsitzende Manfred Hellmich. Kritisch könnte die Situation besonders im kommenden Frühjahr werden, wenn die Arbeiten am B-Platz schon laufen und der A-Platz möglicherweise noch nicht wieder bespielt werden kann.

„Wir werden versuchen, so viele Spiele wie möglich noch in diesem Jahr über die Bühne zu bekommen“, erklärt Hellmich mit Blick unter anderem auf die ersten Herren, die in der Bezirksliga spielen. In der Hinrunde sind die Partien bis in den Dezember angesetzt, diesen Zeitraum wollen die Osteroder auch nutzen, unterstreicht der Vorsitzende: „Solange wir spielen können, werden wir das machen, auch wenn das heißt, dass wir viele Partien im Herbst, Winter und Frühjahr auf dem Kunstrasenplatz austragen müssen.“

Trotz der Einschränkungen, die auch im Trainingsbetrieb absehbar sind, herrscht beim VfR Dostluk Vorfreude. „Wir sind alle froh, dass die Arbeiten jetzt begonnen haben und freuen uns schon darauf, wenn wir dann wieder in unserem renovierten Wohnzimmer spielen können.“

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