Bad Sachsa. Eine Kontrolle wegen Arbeitszeitbeschwerden bei der geplanten Erstaufnahmeeinrichtung in Bad Sachsa hat weitreichende Folgen: Gerüchte-Check.
Die Erstaufnahmeeinrichtung für Geflüchtete in Bad Sachsa - sie ist seit dem Bekanntwerden der Nachricht Anfang Dezember 2022, dass die Einrichtung in der Uffestadt entsteht, das große Thema im gesamten Südharz. Fest steht: Bis zu 500 Personen sollen in die ehemalige Paracelsus-Klinik einziehen. Wann genau, ist aktuell aber noch unbekannt.
Denn nachdem in der Vergangenheit unter anderem Lieferschwierigkeiten beim Material für Verzögerungen bei den Sanierungsarbeiten sorgten, wurde nunmehr jüngst ein Baustopp verhängt. Über die Gründe wird gerade in den Sozialen Medien kontrovers diskutiert, auf Nachfrage unserer Redaktion bezieht die Landesaufnahmebehörde Niedersachsen (LAB NI) in Braunschweig Stellung zu dem Thema.
Gesundheitsgefährdende Stoffe werden in Dämmmaterialien in Bad Sachsa gefunden
„Bei der Durchführung einer Beprobung in Dämmmaterialien, die in der ehemaligen Kurklinik Bad Sachsa verbaut waren, wurden Schadstoffe gefunden. Dies kann bei Baumaßnahmen an Altbauten immer vorkommen. Da diese Schadstoffe als gesundheitsgefährdend eingestuft wurden, hat die Landesaufnahmebehörde Niedersachsen das Gebäude unverzüglich räumen lassen und einen Baustopp verfügt. Darüber hinaus wurde ein Betretungsverbot ausgesprochen“, heißt es vonseiten der LAB NI-Pressestelle.
Fotogalerie: Die Flüchtlingsunterkunft in Bad Sachsa
Ausgangspunkt für das Vorgehen war dabei eine gemeinsame Kontrolle seitens des Staatlichen Gewerbeaufsichtsamts Göttingen mit der Unteren Abfallbehörde des Landkreises Göttingen. Wie auf unsere Nachfrage die Pressestelle des Gewerbeaufsichtsamtes erklärt, sei es dabei um eine Arbeitszeitbeschwerde gegangen, „der wir nachgehen wollten, sowie um die Aussage, dass auf dem Gelände Dämmwolle herumfliegen würde“. Speziell diesen Aspekt wollte die Untere Abfallbehörde überprüfen. Die Beschwerde konnte aber nicht bestätigt werden.
Flüchtlingsheim Bad Sachsa: Architekt verhängt umgehend einen Baustopp
Am Besichtigungstag seien allerdings Reste von gelber Dämmwolle an zurückgebauten Bauteilen vorgefunden worden. „Der Architekt wurde aber dahingehend von uns beraten, ein Gutachten über eventuelle Schadstoffe in der Gebäudesubstanz zu beauftragen. Im Ergebnis wurden Bauteile mit künstlichen Mineralfasern festgestellt, sodass der Architekt direkt den Baustopp verhängte. Darüber wurden sowohl der Landkreis als auch wir informiert“, heißt es weiter von Seiten des Amtes.
Mittlerweile, so erklärt die LAB NI, habe man eine Nachbeprobung der Materialien durchgeführt. „In Abhängigkeit von diesem Ergebnis werden dann alle weiteren nötigen Schritte eingeleitet. Gegebenenfalls wird eine Reinigung durch ein zertifiziertes Unternehmen durchgeführt werden, damit die Bauarbeiten wieder aufgenommen werden können“, teilt man aus Braunschweig mit.
Landesaufnahmebehörde: „Fund beeinflusst die Nutzung nicht“
In Bezug auf andere Gerüchte, die ebenfalls in den Sozialen Medien bzw. in der Bevölkerung kursieren, stellt die Pressestelle eines aber unmissverständlich klar: „Der Fund beeinflusst nicht die grundsätzliche Nutzung der Klinik.“ Heißt also, dass die Immobilie weiterhin als Erstaufnahmeeinrichtung genutzt werden könne.
Die Geschichte hinter der Erstaufnahmeeinrichtung in Bad Sachsa:
Eine umfassende Sammlung und Beschreibung der Geschichte der Flüchtlings-Unterkunft in Bad Sachsa, die erstmals im Jahr 2015 für Aufsehen sorgte, können Interessierte hier nachlesen: Flüchtlings-Unterkunft in Bad Sachsa: Die Entwicklung bislang.
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