Bad Sachsa. Schützenmeister Lutz Hasselkus zieht im Interview Bilanz zum großen Volkfest - und wagt einen Ausblick. Das sind zudem die Würdenträger.

Das Schützenfest 2023 der Schützengesellschaft Bad Sachsa ist Geschichte. Zum Höhepunkt des dreitägigen Treibens wurden das neue Königspaar, bestehend aus Damenkönigin Claudia Köthe und Männerkönig Uwe Liebau, gemeinsam mit den anderen Majestäten und Würdenträgern proklamiert. Und nachdem die Fahrgeschäfte abgebaut, die Schützenuniformen gegen Alltagskleidung wieder getauscht wurden, beginnt für die Verantwortlichen der Schützengesellschaft bereits wieder die Planung für das Volksfest 2024. Im Gespräch mit unserer Redaktion zieht Schützenmeister Lutz Hasselkus eine eindeutig positive Bilanz, spricht aber ebenso offen Fehler an und einen ganz besonderen Wunsch.

Würdenträger 2023
MännerkönigUwe Liebau
BestmannJens Feist
DamenköniginClaudia Köthe
BestfrauAnnika Wedler
PistolenkönigDetlef Schafft
BurschenkönigKarl Wöbbeking
JungschützenköniginSonja Kristina Abendroth
Kinder-VolkskönigMaximilian Zotta-Dresden
Gewinner KönigspokalKarl Wöbbeking
Pokal der Deutschen MeisterinStephan Köhler
Gewinner SchmerlscheibeChristoph Meyer
Gewinnerin RatsmedailleLea Liebau
Gewinner StadtmedailleWolfgang Buckmann
Gewinner SportwartmedailleStephan Köhler
Gewinner 1. MedailleStephan Köhler
Gewinnerin 2. MedailleYvonne Wöbbeking

Das Schützenfest 2023 ist vorbei. Wie ist es gelaufen?

Es war sensationell. Bei der Schlussansprache dachte ich, dass wir doch eben erst am Saxa erstmals angetreten waren – und nun ist es bereits wieder vorbei.

Was hat den Erfolg ausgemacht?

Es war ein Zusammenspiel. Ich muss so vielen Menschen Danke sagen. Allen voran natürlich den Besucherinnen und Besuchern, denn ohne sie können wir kein Volkfest feiern, das würde keinen Sinn machen. Aber auch die Schausteller haben einen tollen Job gemacht und für einen wirklich sehenswerten Festplatz mit vielen Attraktionen gesorgt, was in der heutigen Zeit keine Selbstverständlichkeit mehr ist. Besonders freut mich hier, dass viele Schausteller noch während das Fest lief, mir zusagten, auch im kommenden Jahr dabei zu sein. Natürlich muss ich auch den Mitgliedern der Schützengesellschaft, die sich wieder richtig gut eingebracht haben, meinen Respekt zollen wie weiteren Helfern und Unterstützern. Und es gab auch viele kleine Gesten – allen voran beim Festumzug, wo sich wirklich viele Vereine einbrachten. Das war wirklich schön anzuschauen, wir sind sehr dankbar für diese Unterstützung.

Vor allem über den neuen Festwirt Stefan Vieth und dessen Team hörte man viel Positives. Er war also die richtige Wahl?

Absolut. Stefan Vieth und sein Team haben das super gelöst. Allen voran, wie sie die Festhalle dekoriert und aufgestellt haben – das hat es so in Bad Sachsa noch nicht gegeben. Das Team war auch immer bestens gelaunt, hat die Gäste gut versorgt und geholfen, wo es nur ging.

Trotz all der Euphorie. War wirklich alles gut?

Das Fest war meiner Meinung nach nah an einer gewissen Perfektion, aber natürlich gibt es immer etwas, dass man besser machen kann. All die Punkte, die uns aufgefallen sind, stellen wir in einer Checkliste für das nächste Jahr zusammen. Wir wollen natürlich immer besser werden.

Gerade auf Facebook gab es kritische Stimmen. Beispielsweise wurde moniert, dass die Stadt nicht ausreichend geschmückt wurde.

Diesen Punkt muss man aus verschiedenen Winkeln betrachten. Natürlich sollten weitere Fahnen aufgehängt werden. Aber einen Tag, ehe es losging, ist leider das notwendige Gerät kaputtgegangen. In der Kürze war dann kein Ersatz zu beschaffen. Das steht aber auch mit auf unserer Checkliste. Grundsätzlich aber stört mich dabei mehr, dass Kritik auf solche Weise auf Facebook & Co geäußert werden. Warum kommt man nicht direkt zu uns Verantwortlichen und fragt nach. Stattdessen wird im Internet spekuliert. Und noch ein anderer Punkt ist wichtig: Jeder, der will, der sich mit der Schützengesellschaft oder dem Volksfest verbunden fühlt, darf gern sein Haus schmücken. Ob es ein rot-weißes gefärbtes Bettlaken ist oder eine Fahne, die man bei uns kaufen kann – wir freuen uns über jede Form der dargestellten Verbundenheit.

Da sind wir wieder beim Thema Wertschätzung. Ein Punkt, um den es immer wieder geht.

Ja. Man darf nicht vergessen, wie viel Arbeit in einem solchen Fest stecken. Welche Absprachen notwendig sind, wie viele Personen, Vereine, Verbände und Institutionen dabei im Zusammenspiel agieren. 1.000 Arbeitsstunden stecken sicher in dem Fest, das muss man wissen. Umso schöner ist da manche kleine, spontane Geste: Dass die Menschen wegen der Hitze den Teilnehmerinnen und Teilnehmern beim großen Festumzug Wasser, Softdrinks oder gar kleine Stücken Pizza einfach so brachten, weil sie das große Ganze unterstützen wollten, das hat uns alle wirklich gefreut.

Genug des Rückblicks. Was sind die Pläne für das Schützenfest 2024 beziehungsweise für die Zukunft?

Wir sind – aufgrund des Erfolgs – schon dazu verpflichtet, die Entwicklung voranzutreiben. Das aber mit dem Blick darauf, wichtige Traditionen beizubehalten und notwendige Neuerungen einzubauen.

Was bedeutet das konkret?

Wir haben dieses Jahr das Fest auf der einen Seite als normales Schützenfest beworben und auf der anderen Seite mit „Bad Sachsa tanzt“ und der Livemusik an allen drei Tagen. Wir konnten dadurch Menschen ins Ostertal bewegen, die zum Schützenfest sicher nicht gekommen wären, die aber Lust auf Party hatten. Und wer oben war, hat sicher auch gern was gegessen oder ist dann eine Runde Autoscooter gefahren. So wollen wir uns entwickeln. Unsere Wurzeln achten, aber auch mit der Zeit gehen.

Wohin führt all das im Idealfall?

Ganz einfach: Die Menschen sollen wieder im Kopf haben, dass am dritten Wochenende im Juli in Bad Sachsa Schützenfest ist. Sie sollen sich auf diesen Termin freuen und gern zu uns kommen. Der Weg zu diesem Stellenwert ist zwar lang, aber wir arbeiten daran, jedes Jahr ein bisschen mehr.