Bad Harzburg. Am Weißen Stein wird an fünf Renntagen ein volles Programm geboten - nicht nur auf der Rennbahn, sondern auch drumherum.

Vor drei Jahren musste die Bad Harzburger Rennwoche wegen der Corona-Pandemie komplett abgesagt werden, vor zwei Jahren wurde sie auf drei Renntage gekürzt. Im Jahr 2022 wurde sie aber wieder gewohnt durchgeführt, mit den angestammten Renntagen Samstag, Sonntag, Donnerstag, Samstag und Sonntag. Auch in diesem Jahr bleibt es wie im Vorjahr bei den fünf Renntagen. Los geht es am Samstag, 22. Juli.

Bei der 143. Ausgabe öffnen die Tore der Rennbahn am Weißen Stein an den Wochenenden um 13 Uhr und am Donnerstag um 15 Uhr. Eine Ausnahme bildet der zweite Samstag: Hier wird das erste Rennen bereits gegen 11 Uhr gestartet, da fünf Rennen in Kooperation mit dem französischen Partner PMU live über den dortigen TV-Sender Equidia ausgestrahlt werden. Daher können die Besucher bereits ab 10.30 Uhr auf das Gelände kommen.

Die Vorgabe aus dem Vorjahr ist hoch: Im vergangenen Sommer sorgten 42.000 Zuschauer an den fünf Renntagen bei durchweg sehr angenehmen Witterungsbedingungen für viele Bestmarken, so etwa beim Wettumsatz. So wurden am zweiten Samstag, dem Tag mit den wichtigsten sportlichen Ereignissen, Wetteinsätze von 514.000 Euro erzielt, eine in Bad Harzburg noch nie erreichte Zahl.

Eintrittspreise bleiben moderat

Die Eintrittspreise bleiben in diesem Jahr unverändert moderat, 12 Euro kostet die normale Tageskarte (15 Euro am zweiten Samstag). Zudem gibt es Ermäßigungen, für Kinder bis 14 Jahre ist der Eintritt frei. Die Meetingkarte für alle fünf Renntage liegt bei 55 Euro. Am 29. Juli, dem Hauptrenntag, ist der Eintritt sogar für Kinder und Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr frei. Die Tickets können über die Homepage des Rennverein www.harzburger-rennverein.de bestellt werden.

Wir wollen insbesondere den Basisrennsport unterstützen, denn die Kosten für die Pferdehaltung sind doch enorm gestiegen. Deshalb haben wir die Rennpreise um bis zu 25 Prozent angehoben.
Stephan Ahrens, Präsident des ausrichtenden Harzburger Rennvereins

Es werden 2023 deutlich mehr Preisgelder ausgeschüttet als im Vorjahr. „Wir wollen insbesondere den Basisrennsport unterstützen“, erklärt Rennvereinspräsident Stephan Ahrens, „denn die Kosten für die Pferdehaltung sind doch enorm gestiegen. Deshalb haben wir die Rennpreise um bis zu 25 Prozent angehoben.“ So werden etwa in den Superhandicaps, besonders hoch dotierten Basisrennen, statt bisher 15.000 jetzt 17.500 Euro gezahlt. In den unteren Handicaps beträgt der Mindestrennpreis 5.555 Euro.

BBAG-Auktionsrennen zum Neunten

Zum neunten Mal wird in diesem Jahr in Bad Harzburg unter dem Patronat der Braunschweigischen Landessparkasse ein BBAG-Auktionsrennen gelaufen, am zweiten Samstag mit einer Dotierung von 37.000 Euro über eine Distanz von 1850 Meter. Startberechtigt sind ausschließlich dreijährige Pferde, die 2021 in einem Auktionsring der Baden Badener-Auktionsgesellschaft (BBAG) waren und für die der damalige Anbieter eine Anmeldegebühr von 510 Euro bezahlt hat. Dabei handelte es sich um zu Beginn über 400 startberechtigte Pferde. Mit diesem Geld wird ein Großteil der Finanzierung dieser Rennen geleistet. 2023 werden in Deutschland 18 Auktionsrennen für zweijährige und dreijährige Pferde mit einem Preisgeld-Volumen von rund 1,1 Millionen Euro gelaufen.

In Bad Harzburg wird erneut eine neue Art der Gewichtsberechnung probiert. Die auf den Auktionen teuersten Pferde müssen die höchsten Gewichte tragen, bei den preisgünstigen Pferden müssen die Jockeys leichte Gewichte auswiegen. Nahezu alle führenden deutschen Trainer haben für dieses Rennen Pferde gemeldet, gerechnet wird unter anderem mit Startern von Champion Peter Schiergen und der derzeitigen Nummer eins der deutschen Trainer, Henk Grewe, beide kommen aus Köln.

Eintracht Braunschweig ist zu Gast auf der Rennbahn

Im vergangenen Jahr war erstmals die Zweitliga-Mannschaft von Eintracht Braunschweig zu Gast auf der Harzburger Rennbahn. Nach der sehr positiven Resonanz wird am Sonntag, 23. Juli, wenige Tage vor dem Saisonstart erneut eine starke Abordnung der Löwen nach Bündheim kommen. Erwartet werden der Trainerstab, Teile des Vorstandes und ein halbes Dutzend Spieler.

„Dass Fußball und der Galoppsport eine Einheit bilden können, ist nicht neu. Bereits zum Start in die grüne Grasbahnsaison 2023 konnten andere Rennvereine Fußballvereine gewinnen. Beispielsweise weilte der 1. FC Köln zu Besuch auf der Rennbahn Köln Weidenpesch, auch andere Vereine präsentierten sich der Öffentlichkeit in diesem außergewöhnlichen Umfeld“, so Sven Ociepka, beim Rennverein für das Marketing zuständig. Vorgesehen ist eine Autogrammstunde, zudem wird der Eintracht Braunschweig-Cup gelaufen.

Super-Handicaps wieder mit starker Besetzung

Ein Klassiker und zugleich eine Erfindung des Harzburger Rennvereins darf auch in diesem Jahr nicht fehlen: Die Superhandicaps, besonders hoch dotierte Basisrennen des Turfs. Sie erfreuen sich unverändert großer Beliebtheit. Als im April der Nennschluss für die diesjährige Serie anstand, nahmen nahezu alle deutschen Spitzentrainer die Gelegenheit war, einen oder mehrere ihrer Schützlinge zu melden.

Gelaufen werden wie im vergangenen Jahr unter dem Gesamttitel mindestens vier Abteilungen. Die ersten beiden sind am Samstag, 22. Juli, geplant, die anderen beiden eine Woche später am 29. Juli. Die Distanz beträgt jeweils 1.850 Meter, die Dotierung einheitlich 17.500 Euro pro Rennen. Aus Sicherheitsgründen dürfen nicht mehr als 16 Pferde pro Rennen starten.

Viererwette an jedem Tag

Der Harzburger Rennverein wird an jedem Renntag die Viererwette anbieten. In einem zuvor ausgewählten Rennen, in dem mindestens zehn Pferde laufen, müssen dabei die ersten vier Pferde in richtiger Reihenfolge angekreuzt werden, der Mindesteinsatz beträgt 50 Cent. Am Samstag, 22. Juli, geht es mit zwei Viererwetten los, wobei in einem Rennen in dieser Wettart 22.222 Euro und in einem anderen 11.111 Euro ausgeschüttet werden. Am Sonntag, 23. Juli wird es ein Viererwettrennen mit einer Ausschüttung von 11.111 Euro geben. Details zu den weiteren Viererwettrennen werden kurzfristig bekanntgegeben.

Eine weitere beliebte Wettvariante ist der sogenannte „Quick Pick“, hier arbeitet der Computer die Wette aus. Grundlage dieses Systems sind die Formen der Pferde, Favoriten werden häufiger, Außenseiter seltener berücksichtigt. Der Mindesteinsatz pro Wettschein dabei beträgt zwei Euro, gleichbedeutend mit vier Wetten.

Hindernisrennen haben ihren festen Platz

Gegen den Trend auf den deutschen Rennbahnen wird der Harzburger Rennverein dem Hindernissport unverändert einen großen Platz einräumen. Erstmals gibt es in diesem Jahr die RaceBets-Hindernis-Trophy, die sechs Rennen an vier Renntagen umfasst: Ein Hürdenrennen am ersten Samstag, das erste Seejagdrennen am Sonntag, drei Hindernisrennen am Donnerstag und das abschließende Seejagdrennen. Nach einer Punktewertung werden die Gesamtsieger bei den Besitzern, Trainern und Jockeys ermittelt, sie bekommen wertvolle Sachpreise.

Wie in jedem Jahr wird die Rennwoche feierlich im VIP-Zelt auf der Rennbahn eröffnet, diesmal am Samstag, 22. Juli um 12 Uhr. Die traditionelle Eröffnungsrede hält Mark Knackstedt, der Vorstandsvorsitzende der Öffentlichen Versicherung Braunschweig.

Umfangreiches Rahmenprogramm

Im Rahmen der Galopprennen sind zudem diverse Veranstaltungen geplant. So tritt am Dienstag, 25. Juli die „Queen of Comedy“ Elke Winter im Zelt auf der Rennbahn auf, wobei es eine Live-Comedy-Show in Begleitung eines Drei-Gänge-Menüs gibt. Am Samstag, 29. Juli findet im Anschluss an die Rennen ein Live-Konzert mit Karina Klüber sowie den Cover-Bands „Mit18 Band“ und „Remode“ statt. Es beginnt bei freiem Eintritt gegen 18.30 Uhr.

Erstmalig steht zudem ein Riesenrad auf dem Gelände der Rennbahn, dieses und alle weiteren Fahrgeschäfte, sowie Hüpfburg und weiteres dient für das Kinderprogramm und ist kostenlos. Weitere Aktionen sind während der Rennwoche geplant, sie werden kurzfristig bekannt gegeben.

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