Willensen. Das Produkt von Sebastian Schreiber wird mit der Regionalmarke des Harzer Tourismusverbandes ausgezeichnet - das steckt dahinter

Seit fünf Jahren widmet sich Sebastian Schreiber aus Willensen der Imkerei. Ungebrochen ist dabei seine Faszination für die Bienenvölker, das merkt man sofort, wenn man ihm einen Besuch abstattet.

Erste Erfahrungen sammelte er zunächst mit einem Volk. Über die Jahre und mit Unterstützung eines Imkerpaten, der ihm Wissen und praktische Fertigkeiten aus erster Hand vermittelte, wuchs sein Bestand stetig an.

40 Wirtschaftsvölker mit Standorten in Willensen, Teichhütte und Gittelde

Schon als Jugendlicher habe ihn die Imkerei sehr fasziniert. „Wenn man einmal mit dem ,Bienenvirus‘ infiziert ist, kann man nicht mehr aufhören“, sagt Schreiber und lächelt. Inzwischen betreut Schreiber 40 sogenannte Wirtschaftsvölker mit Standorten in Willensen, Teichhütte und Gittelde. Der gewonnene Blütenhonig ist daher von Natur aus schon ein Harzer Produkt.

So lag es für ihn nahe, für seinen Honig die Regionalmarke „Typisch Harz“ unter dem Dach des Harzer Tourismusverbandes (HTV) zu beantragen. Mit Erfolg.

Wenn man einmal mit dem ,Bienenvirus‘ infiziert ist, kann man nicht mehr aufhören.
Sebastian Schreiber, Imker aus Willensen

Am Freitag überreichte der stellvertretende Geschäftsführer des HTV, Andreas Lehmberg, die offizielle „Typisch Harz“-Urkunde. „Wir freuen uns, mit dem Willenser Honig das Portfolio unserer Regionalmarke um ein weiteres qualitatives Produkt erweitern können. So wird das Bewusstsein für nachhaltige Produkte und deren Bedeutung in der Region gestärkt“, betont Lehmberg.

Erstes „Typisch-Harz“-Produkt in der Gemeinde Bad Grund

Auch Schreiber zeigt sich zufrieden: „Das Label kennzeichnet meinen Honig nun auch klar als originales Harzer Produkt“. Und dazu kommt noch, dass Schreiber in der Gemeinde Bad Grund der erste mit der Auszeichnung „Typisch Harz“ ist.

Schreiber stellt im Übrigen nicht nur Honig her, er verkauft auch Brotaufstrich, Honigwein und Blütenpollen. Als erster Vorsitzender engagiert sich der 30-Jährige auch im Imkerverein Northeim und ist mit seinem Schwager darüber hinaus als ehrenamtlicher Schwarmfänger tätig. Gemeinsam haben sie in dieser Saison schon 15 Bienenschwärme einfangen können.

Sebastian Schreiber (links) freut sich über die Auszeichnung, die Andreas Lehmberg überreicht.
Sebastian Schreiber (links) freut sich über die Auszeichnung, die Andreas Lehmberg überreicht. © HK | Herma Niemann

Durch das starke Anwachsen des Bienenvolkes im Mai und Juni wird es in der Bienenbeute zu eng und ein Teil der Bienen zieht mit der alten Königin aus, um eine neue Behausung zu finden. Dieser Schwarmtrieb ist die natürliche angeborene Vermehrung der Bienenvölker.

Aktuell sind über 700 Produkte von 66 Produzenten mit dem Label „Typisch Harz“ zertifiziert. Weitere Informationen gibt es auf der Website www.harzinfo.de/typisch-harz und www.imkerei-willensen.de.

Die Produkte von Sebastian Schreiber und seinen Bienen.
Die Produkte von Sebastian Schreiber und seinen Bienen. © HK | Herma Niemann

Das ist „Typisch Harz“

Bei „Typisch Harz“ handelt es sich um ein Auszeichnungslabel des Harzer Tourismusverbandes für regionale Produkte.

Die Vergabe des Labels erfolgt in neun Produktgruppen, für die jeweils eigene Vergabekriterien definiert sind. Das sind die Produktgruppen: pflanzliche Produkte (Rohprodukte), Fleisch, Fisch, Wild, verarbeitete/veredelte Lebensmittel, handwerkliche Produkte, Gastronomie (gesamter Betrieb), Gastronomie (einzelnes Gericht) und touristische Produkte.

Betriebe, die im Harz (Kreisgebiet der Landkreise Harz, Mansfeld-Südharz, Goslar, Altlandkreis Osterode und Nordhausen) ansässig sind und produzieren, können das Label für ihre Produkte beantragen.

Anschließend entscheidet die Expertenkommission über die Vergabe des Labels. Dieses wird für den Zeitraum von drei Jahren verliehen.

„Bei der Vergabe des Labels spielt neben den zu erfüllenden Kriterien der jeweiligen Produktgruppe die qualitative Wertigkeit des Produktes nach dem Grundsatz ,Klasse statt Masse‘ eine zentrale Rolle“, heißt es dazu vonseiten des HTV auf dessen Internetseite.