Wolfsburg. Das Gremium distanziert sich von der Aussage „Ebit macht frei“, die an das zynische Nazi-Motto „Arbeit macht frei“ erinnert.

Die Aussage „Ebit macht frei“ von VW-Chef Herbert Diess zieht weitere Kreise als zunächst absehbar war und hat die USA erreicht. Diess soll den Satz, der an das zynische Nazi-Motto „Arbeit macht frei“ erinnert, am Dienstag mehrfach auf einer VW-internen Veranstaltung geäußert haben. Am Mittwoch entschuldigte sich Diess. Inzwischen wird die Äußerung des VW-Chefs auch von US-Medien wie Bloomberg thematisiert. In diesem Zusammenhang hat sich am Freitag der VW-Aufsichtsrat positioniert und rügt Diess. Offenbar ist es der Versuch des Kontrollgremiums, einen Schlussstrich unter den Fall zu ziehen.

Aufsichtsrat nimmt er dessen Entschuldigung „zur Kenntnis“

Wörtlich heißt es in der Stellungnahme: „Die Historie des Volkswagen-Konzerns und die sich daraus ergebende Verantwortung ist ein wichtiger Teil der Unternehmens-Identität. Die Äußerung des Vorstandsvorsitzenden Herbert Diess ist in diesem Kontext als unangebracht und nicht nachvollziehbar zu bewerten.“ Daher distanziere sich der Aufsichtsrat von der Aussage des VW-Chefs. Zugleich nehme er dessen Entschuldigung „zur Kenntnis“. Ob das reicht, um die Wogen zu glätten, bleibt offen. Bei Bloomberg stellt Analyst Max Warburton bereits die Grundsatzfrage, ob Diess das „Urteilsvermögen und die diplomatischen Fähigkeiten“ habe, „diese riesige politische Organisation mit sich zu führen“.