Wolfsburg. Diess sagte den Satz Dienstag auf einer internen Veranstaltung. „Arbeit macht frei“ stand über den Toren von Konzentrationslagern in der NS-Zeit.

„Arbeit macht frei“ prangte auf einigen Toraufschriften von nationalsozialistischen Konzentrationslagern in der NS-Zeit. Auf einer internen Veranstaltung des VW-Konzerns am Dienstagabend mit 10.000 Mitarbeitern soll VW-Chef Herbert Diess mehrmals „Ebit macht frei“ gesagt haben, wie das Manager-Magazin am Mittwoch mit Bezugnahme auf Teilnehmer berichtet.

Dieser Satz soll demnach einige Zuhörer an den Satz erinnert haben, der eben beispielsweise auch am KZ Auschwitz gestanden hat. Diess habe laut Bericht damit die Bedeutung des Gewinns und des Aktienkurses für den Konzern betont. Er habe sich dabei auf einen seiner früheren Hochschullehrer berufen.

Der Volkswagen-Chef entschuldigte sich am Mittwoch umgehend: „Tatsächlich war es eine sehr unglückliche Wortwahl und falls ich damit unbeabsichtigt Gefühle verletzt haben sollte, tut mir das außerordentlich Leid“, teilte er mit. „Dafür möchte ich mich in aller Form entschuldigen.“ Es sei in keiner Weise seine Absicht gewesen, diese Aussage in einen falschen Zusammenhang zu setzen. „Dass diese Möglichkeit besteht, daran habe ich in diesem Moment nicht gedacht“, so Diess.

Die Aussage sei im Zusammenhang mit der operativen Rendite verschiedener Konzernmarken gefallen. Marken mit einer hohen Rendite verfügten erfahrungsgemäß über eine höhere Entscheidungsfreiheit im Konzern, erklärte Diess seine Aussage. Außerdem verwies der VW-Chef darauf, dass sich VW und auch er persönlich über die „historischen Verantwortung Volkswagens im Zusammenhang mit dem Dritten Reich“ bewusst seien. Das belegten seit mehr als drei Jahrzehnten viele Aktivitäten.

Volkswagen wurde während des Nationalsozialismus gegründet. Im Zweiten Weltkrieg arbeiteten dort Tausende Zwangsarbeiter.