Braunschweig. In Hannover wird eine Brücke erneuert, ab 2019 werden Hochgeschwindigkeitsstrecken saniert. Reisende müssen mit längeren Fahrzeiten rechnen.

Bahnreisende in unserer Region werden sich im Oktober und im nächsten Jahr auf Verzögerungen und abweichende Fahrpläne einstellen müssen. Dafür sorgen die Erneuerung einer Bahnbrücke in Hannover in diesem Monat sowie die Erneuerung von Hochgeschwindigkeitsstrecken von 2019 an. Darauf wiesen die Deutsche Bahn sowie die Bahnunternehmen Erixx, Enno und Westfalen-Bahn hin.

In Hannover wird seit Montag bis zum 15. Oktober die Eisenbahnbrücke, die über die Königstraße führt, abgerissen. Die Brücke befindet sich in direkter Nachbarschaft zum Hauptbahnhof. Zeitgleich werden dort sogenannte Hilfsbrücken errichtet. In dieser Zeit kommt es zu zahlreichen Behinderungen im Zugverkehr. So verkehren die Züge auf der Strecke Norddeich-Leipzig zwischen Hannover und Braunschweig nicht mehr. Bei anderen Verbindungen wird nicht mehr der Hauptbahnhof in Hannover angefahren, sondern Ausweichbahnhöfe. Die Details können Sie der nebenstehenden Grafik entnehmen.

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© Jürgen Runo

Im nächsten Jahr beginnt die Bahn-Tochter DB-Netz mit der Erneuerung von Hochgeschwindigkeitsstrecken im Bundesgebiet, auf denen ICE fahren. Bis 2023 sollen nach Angaben des Unternehmens 825 Millionen Euro in neue Schienen, Schwellen und Schotter investiert werden. Erneuert wird auch die Strecke Hannover-Würzburg, die Arbeiten beginnen voraussichtlich am 11. Juni nächsten Jahres. Dann soll bis zum 14. Dezember 2019 zunächst der Streckenabschnitt Hannover-Göttingen erneuert werden. Das wird nicht ohne Folgen für Bahnreisende bleiben, die aus unserer Region kommen oder unsere Region mit der Bahn erreichen wollen – etwa über die Verbindung Braunschweig-Frankfurt. Nach Angaben einer Bahn-Sprecherin wird die Baustelle umfahren. Deshalb müssten sich Bahnreisende auf 30 Minuten längere Fahrzeiten einrichten. Welche Verbindungen konkret betroffen sind, die aus unserer Region auf die von den Bauarbeiten betroffene Trasse führen, kann laut Sprecherin derzeit noch nicht gesagt werden. Momentan würden die detaillierten Fahrpläne erarbeitet, die Reisenden würden dann sechs bis drei Monate vor Beginn der Erneuerungsarbeiten informiert. Das wäre also frühestens zum nächsten Jahreswechsel. Somit bleibt zunächst festzuhalten, dass sich Bahnfahrer auf längere Reisezeiten einstellen müssen.

Dass die Erneuerungsarbeiten an den Trassen zugleich genutzt werden, um die Ausstattung mit Funkmasten zu verbessern, um Funklöcher entlang der Fernverbindungsstrecken zu schließen, ist offensichtlich nicht geplant. Nach Angaben eines Bahnsprechers sind alle ICE mit entsprechenden Empfängern ausgerüstet. Für die Bestückung der Strecken mit zusätzlichen oder leistungsfähigeren Funkmasten seien wiederum die Telekommunikationsunternehmen verantwortlich. Eine Anfrage unserer Zeitung bei der Telekom blieb gestern unbeantwortet.