Helmstedt. Seit mehr als 40 Jahren kämpft Karl-Friedrich Weber in der ganzen Region für die Umwelt.

Wohl kaum ein Name in unserer Region steht so sehr für Naturschutz wie der Karl-Friedrich Webers. Wäre der 71-Jährige in der Ökonomie und nicht in der Ökologie engagiert, würde an dieser Stelle stehen: Er managt ein ganzes Imperium.

Allein die Liste seiner „Unternehmensgründungen“ kann sich sehen lassen: die Kreisgruppe Helmstedt des Bundes für Umwelt- und Naturschutz (BUND), das Freilicht- und Erlebnis-Museum Ostfalen (Femo), die Stiftung Naturlandschaft und die AG Wald. Ebenso ist er Mitinitiator des über die Landesgrenzen hinausgehenden Geoparks Harz – Braunschweiger Land – Ostfalen, der mittlerweile zum Unesco-Welterbe gehört. In allen Organisationen ist er im Vorstand oder als Präsident vertreten. Webers Expertise ist außerdem auf Landesebene gefragt, wo er in Arbeitsgruppen tätig ist.

Eine Management-Zentrale gibt es auch: die Umweltburg in Königslutter. In der alten Wasserburg, die bis vor ein paar Jahren noch eine Justizvollzugsanstalt beherbergte, sind mehrere Umweltverbände unter einem Dach versammelt. Nur eine von vielen Ideen, die anfangs bei vielen mindestens Skepsis hervorrief, deren Umsetzung Karl-Friedrich Weber aber unbeirrt und mit Hilfe seiner Stiftung Naturlandschaft als Käuferin realisierte. Von Kritik oder Widerständen lässt sich der Rotenkamper einfach nicht beirren. Jedoch immer unter folgender Prämisse: „Das tragfähige Prinzip ist, zu hinterfragen, warum man etwas macht.“ Die Sache müsse im Vordergrund stehen. „Eine Idee braucht man immer, vielleicht bin ich der, der sie anzündet“, stellt er weiter fest, „aber alles, was ich gemacht habe, ist immer im Team entstanden – das ist der Schlüssel.“ Und dieses Team sorgt wie Weber selbst größtenteils ehrenamtlich dafür, die Werte des Naturschutzes umzusetzen. Ob in Vorträgen, mit Kursen, auf politischer Ebene oder konkret, wie mit dem Kauf von Land.

Webers Liebe zur Natur ist in der Kindheit entstanden, seine Herzensangelegenheit ist bis heute der Wald. Und gerade da eckt der ehemalige Forstwirt an, etwa, wenn es um das Thema Kahlschlag geht. „Die AG Wald ist Ausdruck von Besorgnis. Wir können den Wald doch nicht zur Gewinnmaximierung nutzen“, sagt er. Die Gesprächsgrundlage dazu ist klar: Die Kritik in der Sache ist unmissverständlich, aber nicht persönlich.

DER GEMEINSAM-PREIS

Gemeinsam neu

Am 9. Mai ehrt unsere Zeitung mit dem Braunschweiger Dom zum 13. Mal Menschen für ihr Bürgerengagement. In den nächsten Wochen stellen wir hier täglich die Kandidaten für den Preis vor. Heute:

Karl-Friedrich Weber (71) ist Begründer oder Mit-Initiator zahlreicher Organisationen, unter anderem des BUND Helmstedt, des Königslutteraner Vereins Femo, der Stiftung Naturlandschaft, des Geoparks Harz - Braunschweiger Land - Ostfalen und der AG Wald.

Das Ziel: Erhalt und Schutz von Natur- und Tierwelt, aber auch Vermittlung dieser Themen und Sensibilisierung gegenüber Flora und Fauna.

Die Partner: Vor allem die unzähligen Ehrenamtlichen, die sich in all den Organisationen engagieren.

Kontakt: Karl-Friedrich Weber, Telefonnummer: (0 53 53) 34 09, E-Mail: kweberbund@aol.com.