Helmstedt. Die Gymnasiastinnen Jessica Faulhaber und Malaika Schnee setzen sich für Asylbewerber ein.

Es ist nicht oft der Fall, dass sich junge Menschen für Asylbewerber engagieren. Die beiden Schülerinnen Jessica Faulhaber aus Schöningen und Malaika Schnee aus Büddenstedt vom Gymnasium Anna-Sophianeum Schöningen sind vorbildliche Beispiele für nachhaltigen sozialen Einsatz. Sie sammelten Spenden, renovierten Wohnungen von Flüchtlingen, bauten Freundschaften auf und pflegen immer noch die Kontakte.

„Bei einem Besuch von Asylbewerbern im Politik-Unterricht in der 10. Klasse lernten wir die Sorgen und Nöte der Flüchtlinge im fremden Land kennen“, blickt Malaika Schnee zurück. Jessica Faulhaber ergänzt: „Bei deren zum Teil dramatischen Schilderungen kommen uns die eigenen Sorgen ganz schön klein vor.“

Als im 12. Jahrgang im Seminarfach Soziale Projekte entwickelt werden sollten, setzten die beiden Freundinnen, die gleiche Interessen haben, die Flüchtlingshilfe um. „Zunächst führten wir aber in der Christuskirche bei Treffen mit Asylbewerbern Gespräche, denn das Renovieren von Wohnräumen ist ja ein Schritt in die Privatsphäre“, betont die Büddenstedterin. Außerdem musste die Stadt Schöningen die Hilfsaktion in ihren Asylbewerberwohnungen genehmigen.

Teamfähigkeit und Gruppenarbeit mussten die beiden Gymnasiasten beim Vorbereiten der Flüchtlingshilfe beweisen. „Wir versuchten, über Firmen und Bürger Spenden für die Renovierungsarbeiten zu sammeln“, erzählt die Schöningerin. Meistens seien die Reaktionen positiv gewesen. „Aber es war auch frustrierend, wenn jemand sagte, für Asylbewerber gebe ich nichts“, bedauert Jessica Faulhaber.

Viele Stunden ihrer Freizeit opferten die beiden jungen Frauen, damit sich die Flüchtlinge in ihren Wohnungen wohler fühlen. Außerdem halfen Flüchtlinge tatkräftig mit. Die Gymnasiastinnen freuten sich darüber, als beim Besuch der Redaktion im Haus 23 an der Unteren Burgbreite ein Bewohner öffnete, der gerade mit dem Streichen eines Raumes beschäftigt war. „Unsere Hilfe zur Selbsthilfe scheint gewirkt zu haben“, meint dazu Malaika Schnee lächelnd und mit Stolz.

Trotz des Abiturs gehen die Schülerinnen einmal pro Woche zu den Flüchtlingen und bringen Spenden wie Küchenutensilien, Spielzeug und Kuscheltiere mit. „Wir werden oft zu Feiern wie Taufen oder Geburtstagen eingeladen und kommen gern“, sagen die sozial Engagierten.