Erste Opfer des H1N1-Virus dieses Winters – Leiterin des Gesundheitsamtes rät zur Influenza-Impfung

Eine 58 Jahre alte Frau und ein 50-jähriger Mann sind am Sonntag im Klinikum Braunschweig an den Folgen der Infektion mit dem Influenza-A-Virus H1N1 gestorben. Es sind laut Klinikum die definitiv ersten „Schweinegrippe“-Opfer dieses Winters in Braunschweig.

Nach Auskunft von Klinikumssprecherin Marion Lenz sind bei der 58-jährigen Frau keine Vorerkrankungen bekannt gewesen. Der Mann dagegen habe an einer schweren chronischen Erkrankung gelitten. Beide Patienten seien nicht gegen die Virusgrippe, auch „echte Grippe“ oder Influenza genannt, geimpft gewesen.

„Gegen die Virusgrippe sind nach wie vor Impfungen möglich und sinnvoll“, erklärt Dr. Sabine Pfingsten-Würzburg, Leiterin des Gesundheitsamtes. Ein Schutz sei ein bis zwei Wochen nach der Impfung aufgebaut. „Der aktuelle Impfstoff wurde nach den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation WHO zusammengestellt und wirkt gegen verschiedene Virenarten. Er enthält auch eine Komponente gegen das Virus H1N1.“

In der Bevölkerung werde die Influenza nicht ernst genug genommen. Zu wenige Menschen ließen sich impfen, so die Leiterin des Gesundheitsamtes weiter. Sabine Pfingsten-Würzburg rät: „Lassen Sie sich impfen. Damit schützen Sie nicht nur sich, sondern auch Ihre Familie, Freunde und gefährdete Personen in Ihrer Umgebung.“

Die verstorbene Frau war laut Klinikumssprecherin Marion Lenz am 17. Januar, der 50-jährige Mann am 26. Januar ins Klinikum Salzdahlumer Straße eingeliefert worden. „Beide kamen in gesundheitlich schlechtem Zustand, beide litten an schwerster Lungenentzündung.“ Beide seien auf der Intensivstation behandelt worden.

Auf die Frage, wann es höchste Zeit sei, mit Influenza-Symptomen ein Krankenhaus aufzusuchen, antwortet Sprecherin Lenz: „Wenn man das Gefühl hat, den Belastungen des täglichen Lebens nicht mehr gewachsen zu sein, wenn man das Gefühl hat, zu wenig Luft zu bekommen und keine halbe Treppe mehr gehen kann.“

Seit Ende Dezember 2010 gab es 20 Influenza-Fälle. Bei 10 der im Labor nachgewiesenen Infektionen handelte es sich solche mit dem „Schweinegrippen“-Virus. Aktuell, so die Gesundheitsamtschefin, gebe es etwa drei bis vier Erkrankte.

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Impfempfehlung
Eine Impfung ist ab dem sechsten Lebensmonat möglich. Die Ständige Impfkommission am Robert-Koch-Institut empfiehlt sie vor allem für folgende Personengruppen: alle über 60-Jährigen; Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung in Folge einer chronischen Erkrankung; Bewohner von Pflege- und Seniorenheimen; medizinisches und Pflegepersonal sowie Personen in Einrichtungen mit starkem Publikumsverkehr.