Es war ein Spektakel der Farben, ein Fest der Musik und eine Gala der athletischsten Körper - die Formations-Weltmeisterschaft im Standard-Tanz am Samstag in Braunschweig konnte nur noch gekrönt werden durch einen Sieg der Gastgeber. Und so kam es auch: Das Team von Rüdiger Knaack ertanzte sich den Titel mit einer fehlerfreien Choreographie auf höchstem Niveau.

Magische Gegensätze

Schwarz und Weiß. Schwer und leicht. Es sind die Gegensätze, die sich anziehen. So sagt es der Volksmund. Dass etwas Wahres dran ist an diesem alten Sprichwort, bewies die Braunschweiger Standard-Formation bei der Weltmeisterschaft am Samstagabend in der VW-Halle einmal mehr.

Schwarz-weiß gekleidet flogen die Tänzer des BTSC mal zu zärtlich-verspielten Streichern und dann wieder zu kräftigeren Takten über das Parkett. Immer auf den Punkt, immer präzise - und einfach atemberaubend schön.

Mit klarem Vorsprung zum achten Weltmeistertitel

Die knapp 5000 Zuschauer konnten schon während des Final-Auftritts der Braunschweiger kaum still halten. Immer wieder gab es Beifall für einzelne Figuren. Am Ende dann stehende Ovationen.

Auch die Wertunsgsrichter waren offensichtlich begeistert und bescheinigten dem Team mit ihrer Punktvergabe schließlich einen klaren Vorsprung - und den bisher achten Weltmeister-Titel. Sechs der sieben Wertungsrichter vergaben die Höchstnote Eins.

„So ein schönes Gefühl werde ich wohl nie wieder haben in meinem Leben“, sagte Teamkapitänin Larissa-Natalie Bieritz. Die 28-Jährige hat ewig lang anmutende fünf Jahre warten müssen, ehe sie nun ihren ersten WM-Titel gewann. „Das war so unglaublich. Alles wie aus einem Guss. Das fühlte sich auf der Fläche so an, als ob einer atmet und nicht 16 Leute für sich. Unbeschreiblich.“

Platz Zwei teilen sich erstmals zwei Mannschaften: Russland und Polen bekamen dieselbe Punktzahl. Der 1. TC Ludwigsburg, Weltmeister von 2009, wurde Vierter.