HELMSTEDT 40 000 Euro für umfassende Analyse

Dank 40 000 Euro vom Förderverein "Schöninger Speere – Erbe der Menschheit" und der Stiftung Nord/LB-Öffentliche können Wissenschaftler die Speere nun genau untersuchen und die mehr als 300 000 Jahre alten Fundstücke digital dokumentieren.

"Es gibt nirgends auf der Welt Ähnliches zu bestaunen", betonte der Vorsitzende der Stiftung, der frühere Ministerpräsident Gerhard Glogowski, die Bedeutung des Fundes im Helmstedter Tagebau.

Der Schweizer Spezialist für prähistorische Hölzer, Werner Schoch, wird unter anderem Holzart, Wuchsbedingungen sowie die Oberfläche der Speere untersuchen. Sie erlauben auch Rückschlüsse auf damalige Umweltbedingungen.

Mit Hilfe hochauflösender Digital-Scans werden die Speere dann in ihrem Zustand genau dokumentiert. Damit können unter anderem auch Veränderungen nach der Konservierung überprüft werden.

Die meisten Speere lagern derzeit noch in wassergefüllten Edelstahlcontainern im Landesamt für Denkmalpflege in Hannover. "Sonst würden sie schrumpfen, reißen und unansehnlich werden", so die Leiterin der archäologischen Restaurationswerkstatt des Landesamtes, Monika Lehmann. "Speer 2" wird bereits in Mainz konserviert. Die Speere sollen von 2012 an in einem Forschungs- und Erlebniszentrum am Fundort gezeigt werden. Das Land Niedersachsen stellt dafür 15 Millionen Euro zur Verfügung. "Wir arbeiten an der Ausstellungsplanung und Szenografie", sagte Schöningens Bürgermeister Matthias Wunderling-Weilbier. Auf 24 Hektar Gelände werde die Welt vor 400 000 Jahren nachgebildet. "Aus dem Erlebniszentrum kann man darauf blicken", so Wunderling-Weilbier.