Neue amtliche Prognose: Bis 2025 verliert die Region 65 000 Einwohner – Rückgang stärker als im Bundestrend

BRAUNSCHWEIG. Die Bevölkerungszahl im Braunschweiger Land wird nach einer neuen amtlichen Prognose viel schneller schrumpfen als in Niedersachsen insgesamt oder im bundesweiten Trend: 2025 wird die Region 5,7 Prozent weniger Einwohner haben als heute.

Das geht nach Informationen unserer Zeitung aus der im Detail noch unveröffentlichten Raumordnungsprognose hervor, die das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung im Auftrag des Bundesbauministeriums erstellt hat. Die Bevölkerung Deutschlands nimmt danach durchschnittlich nur um knapp zwei Prozent ab, beträgt dann 80,6 Millionen Menschen. In Niedersachsen geht die Einwohnerzahl sogar nur um ein Prozent zurück.

Für die Region ergibt sich ein anderes Bild: Die Bevölkerungszahl schrumpft fast dreimal so schnell wie im Bundesdurchschnitt. Zwischen Harz und Heide werden laut amtlicher Schätzung im Jahr 2025 etwa 65800 weniger Menschen leben als heute – das ist die gesamte Einwohnerschaft der Städte Gifhorn und Helmstedt zusammen. Die Einwohnerzahl sinkt damit auf 1,079 Millionen.

Allerdings ist die Entwicklung in den Landkreisen und Städten sehr unterschiedlich: Salzgitter hat einen Bevölkerungsschwund von zwölf Prozent zu erwarten, der Landkreis Goslar noch einmal von zehn Prozent – dagegen kann der Landkreis Gifhorn sogar ganz leicht zulegen. Für Wolfsburg, die Kreise Wolfenbüttel und Peine werden nur moderate Einbußen bei den Einwohnerzahlen vorausgesagt – Braunschweig muss sich indes auf einen erneuten Verlust von 7 Prozent seiner Einwohner einstellen.

Bundesweit rechnen die Experten damit, dass vor allem in Bayern, Baden-Württemberg, aber auch im Rhein-Main-Gebiet und im Nordwesten Niedersachsens bald deutlich mehr Menschen leben als heute – dramatische Rückgänge von mehr als zehn Prozent werden vor allem für die neuen Ländern vorhergesagt.

"Die Studie zeigt, dass die demografische Entwicklung in Deutschland sehr unterschiedlich ist" sagt der Staatssekretär im Bauministerium, Lütke Daldrup. Notwendig seien daher maßgeschneiderte Lösungen für die Regionen, sagt Daldrup.

Für Landstriche mit starkem Bevölkerungsschwund würden neue Versorgungskonzepte benötigt, etwa "Ruf-Busse" für den öffentlichen Nahverkehr oder Arzt-Gemeinschaften. Vor allem aber müssten die Gemeinden stärker zusammenarbeiten, um die Lasten gemeinsam zu tragen.