SPD und Grüne kritisieren Finanzminister Möllring (CDU) – Der spricht von einem “Bekenntnis zur Bundeswehr“

HANNOVER. Wegen seines Fluges mit einer "Phantom" ist Finanzminister Hartmut Möllring (CDU) unter politischen Beschuss von SPD und Grünen geraten.

"Das ist ein skandalöser Vorgang", sagte der SPD-Landesvorsitzende Garrelt Duin.

Möllring war am Montag auf Einladung der Bundeswehr bei einem Phantom-Übungsflug mit von der Partie. Zuvor hatte der Minister umfangreiche, vor einem Flug vorgeschriebene medizinische Checks absolviert. Möllring hatte unter anderem davon gesprochen, sich mit dem Flug einen Jugendtraum zu erfüllen.

Als oberster Chef des staatlichen Bau- und Liegenschaftswesens ist er laut Ministerium aber dienstlich mit den Bundeswehr-Standorten befasst. "Jugendwünsche auf Steuerzahlerkosten zu verwirklichen ist nicht hinnehmbar", sagte Duin.

Die Bundeswehr gab die Kosten einer Phantom-Betriebsstunde mit 8700 Euro an. Allerdings sei der Flug nicht eigens für Möllring angesetzt worden, sondern ein normaler Übungs- und Ausbildungsflug gewesen, betonte ein Sprecher. Die ärztlichen Untersuchungen hatte Möllring in Gruppen absolviert. Sie hatten an zwei Tagen stattgefunden.

Möllring betonte, der Hintergrund seines Fluges sei ein klares Bekenntnis zu Bundeswehr in Niedersachsen gewesen. Laut Bundeswehr fliegen außer Politikern unter anderem auch Journalisten und prominente "Multiplikatoren" in den Bundeswehr-Maschinen mit.

"Möllring hat sein Amt missbraucht, um sich selbst einen ausgefallenen Jugendtraum zu verwirklichen", kritisierte der Grünen-Fraktionsvorsitzende Stefan Wenzel. Ein dienstlicher Zweck sei nicht zu erkennen. Möllring müsse die Kosten für den Flug begleichen.