An Schüler-Universitätstagen arbeiten Gymnasiasten deutsche Geschichte autobiographisch auf

Im Vorfeld der Helmstedter Universitätstage, am 23. und 24. September, legen auch die Schüler der Stadt Hand an und gestalten am 15. September ihre eigenen Schüler-Universitätstage.

Cynthia Malak und Katharina Kipp sind schon aufgeregt. Die beiden Zwölftklässlerinnen gehören zu den Gymnasiasten, die im Rahmen der Schüler-Universitätstage ihre Facharbeiten vortragen werden. Der Inhalt der Schüler-Beiträge richtet sich nach dem der Helmstedter Universitätstage.

Thema ist hier die autobiographische Aufarbeitung von Diktatur und Lebensgeschichte im 20.Jahrhundert. "Wir wollen darstellen, wie das Leben im Nationalsozialismus und in der DDR Menschen geprägt hat", erklärt Thomas Henke, Beiratsvorsitzender der Universitätstage in Helmstedt.

Cynthia Malak und Katharina Kipp haben sich gemeinsam mit der individuellen Entfaltung in der DDR auseinandergesetzt: "Interessiert hat uns vor allem die Einschränkung der Punkszene", sagt Cynthia Malak. Gerade weil sie keinen direkten Bezug zur Punk-Szene hätten, sei die Arbeit besonders aufschlussreich für sie gewesen. Die Schülerin freut sich auf die Vorträge im großen Auditorium. "Diese Geschichte ist ganz anders als in den Büchern. Mit den Biographien wird sie lebendiger!", betont Cynthia Malak.

Dies sei auch das Ziel der Schüler-Universitätstage, meint Dietlinde Hopfgarten-Schröder, stellvertretende Schulleiterin des Gymnasiums am Bötschenberg. "Schüler sehen das Leben in der Stadt danach mit ganz anderen Augen." Neben den Vorträgen steht für Schüler auch ein Seminar auf dem Programm. Dort analysieren sie den Film "Der Tangospieler", der am 22. September im Rahmen der Helmstedter Universitätstage gezeigt wird. In der anschließenden Podiumsdiskussion haben die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, Roland Gräf, den Regisseur des Filmes zu befragen. Am Wochenende des 23. und 24.September ist auch Manfred Krug zu Gast. Der Schauspieler und Autor wird aus seinen Kurzgeschichten "Schweinegezatter" vorlesen.

Die Helmstedter Universitätstage finden in diesem Jahr zum 17. Mal statt. Seit 1995 setzt die Veranstaltung, die von der Stadt Helmstedt organisiert wird, alles daran, die deutsch-deutsche Geschichte wissenschaftlich und doch für alle verständlich aufzuarbeiten.

Wer sich für die Teilnahme an den Schüler-Universitätstagen interessiert, kann sich bis zum 9. September unter (05351) 171101 anmelden. Internet: www.universitaetstage.de

Universitätstage-Programm:

Kino-Vorstellung: "Der Tangospieler", Roxy Lichtspiele, 22. September, 19.30 Uhr.

Vortrag: Autobiographik in Stalins Sowjetunion, Prof. Jochen Hellbeck, 23.9, 18.45 Uhr

Lesung: Christoph Hein, "Landnahme" , 23.9, 20 Uhr.

Vortrag: Generationelle Erzählmuster der DDR-Geschichte, Thomas Ahbe, 24. 9, 11 Uhr

Diskussion: Was leisten Autobiographien zum Verständnis von Diktaturen?, 24.9, 16.30 Uhr.

Lesung: Manfred Krug,"Schweinegezatter", 24.9, 19 Uhr