Eigentlich sollen die neuen Blitzer an der A2 Unfälle verhindern. Die Landkreise Peine und Helmstedt befürchten nun allerdings, dass die Warnschilder vor den Radaranlagen sogar Unfälle verursachen. Hinzu kommt: Auch wenn die Schilderbrücken keine Geschwindigkeitsbegrenzung anzeigen, blitzen die Anlagen – das hat zahlreiche Autofahrer auf den Plan gerufen.

Mehrere Autofahrer haben sich unter anderem beim Landkreis Peine gemeldet mit der Beschwerde, dass die Radaranlagen an der Autobahn 2 auch blitzen würden, wenn die Schilderbrücken mit der Verkehrsbeeinflussungsanlage gar kein Tempolimit anzeigten. Sie fürchteten, dass sie jetzt Bußgelder bekämen.

Die Kreisverwaltung Peine gibt derweil Entwarnung: "Personenkraftwagen können nur geblitzt werden, wenn es eine Geschwindigkeitsbegrenzung gibt", versichert Kreissprecher Henrik Kühn. Die Fahrtgeschwindigkeit von Lastwagenfahrern werde hingegen ständig kontrolliert.

Die Unterscheidung zwischen LKW und PKW gelinge über Sensoren in der Fahrbahn – Kühn: "Die Sensoren können Lastwagen am Gewicht erkennen.". Geblitzt würden die Laster, wenn die Fahrer die grundsätzlich erlaubte Geschwindigkeit von 80 Kilometern pro Stunde überschritten.

Auch Helmstedt schlägt Alarm

Die neue Blitzeranlage an der A2 bei Essehof beschert auch der Kreisverwaltung Helmstedt ein unruhiges Jahresende. Immer wieder melden sich auch hier verärgerte Autofahrer. Auch sie beteuern, zu Unrecht geblitzt worden zu sein. Und manche erheben schwere Vorwürfe, sprechen von Verkehrsgefährdung.

Einer von ihnen ist Matthias Dembski aus Wolfsburg. Er schickte der Kreisverwaltung und allen Kreistagsmitgliedern eine E-Mail. Ein Auszug: „Die vom Landkreis Helmstedt aufgestellte Blitzeranlage an der A2 im Bereich des Parkplatzes Essehof funktioniert augenscheinlich nicht. Schlimmer noch: Sie gefährdet Leib und Leben der Verkehrsteilnehmer. Ich habe es in den vergangenen Tagen gleich zweimal erlebt, dass die Anlage trotz aufgehobener Geschwindigkeitsbegrenzung mit grellem Rotlicht Verkehrsteilnehmer geblitzt hat.

Unfälle durch abrupte Bremsmanöver

Der Landkreis Peine fürchtet ebenfalls "Unfälle durch abrupte Bremsmanöver“ - vor allem durch die Warnschilder, die das Ministerium 500 und 100 Meter vor den Blitzern aufstellen ließ. Helmstedt forderte das Ministerium derweil auf, das Warnschild 100 Meter vor seinen Anlagen zu entfernen. Verkehrsminister Jörg Bode (FDP) sieht dafür aber keinen Anlass.

Die Polizei stellt nach eigenen Angaben keine Statistik darüber auf, ob durch die Warnschilder an den Blitzern Unfälle verursacht werden. „Wir begrüßen solche Messungen und beteiligen uns nicht an dem Disput zwischen Ministerium und Landkreisen“, sagte ein Sprecher.