Mindestgebot für Herzogsporträt 20 000 Euro – Erlös für Sanierung des Rittergutes Lucklum

Die Gemäldesammlung des Rittergutes Lucklum im Kreis Wolfenbüttel wird versteigert. Der Erlös fließt in die Sanierung des Gutes und dient der Sicherung der historischen Gebäude.

Bei der Gemäldesammlung handelt es sich um 57 Porträts historischer Persönlichkeiten, die bislang den Rittersaal des denkmalgeschützten Anwesens schmückten. Dazu zählen die Konterfeis einstiger Landesherren und ihrer Ehefrauen sowie Vertreter des Deutschen Ritterordens.

Die Bilder stammen aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Eines der berühmtesten ist das Porträt von Ludwig Rudolf Herzog zu Braunschweig/Wolfenbüttel, der von 1671 bis 1735 lebte. Das Mindestgebot für dieses Bild liegt bei 20 000 Euro.

Johann Conrad Eichler (1688 bis 1748) hat das Porträt des Herzogs gemalt. Weitere Bilder stammen unter anderem aus den Ateliers von Bernhardt Christoph Francke, Johann Georg Ziesenis, Anna Rosina de Gasc und Godefroy Boy.

Nahezu zwei Jahre hat Wolfram von Henninges nach eigenen Angaben versucht, die Sammlung im alten Land Braunschweig geschlossen zu erhalten. In sechster Generation ist er für die Geschicke des einstigen Sitzes der Deutschordensritter verantwortlich. Gemeinsam mit Vertretern von Politik, Wirtschaft und Kultur habe seine Familie daran gearbeitet, die Porträts zu sichern.

Nun aber sei der Zeitpunkt gekommen, an dem der Schutz des gesamten Kulturdenkmals Priorität habe. "Und das Fundament des Rittergutes ist nun mal die Land- und Forstwirtschaft", so von Henninges.

Bereits im vergangenen Jahr sind auf dem Rittergut Wohnungen saniert worden. Im September eröffneten der Hofladen Hab & Gut sowie das Reitgut Lucklum, ein sehr gut angenommener Pensionsbetrieb für Pferde mit Reitschule. Allein zum Tag des offenen Denkmals im September vergangenen Jahres seien mehr als 4000 Besucher gekommen, die genau an diesen Neuerungen interessiert gewesen seien.

Ermöglicht wurden die Umbauten zum einen durch die Versteigerung historischer Möbel im Sommer 2009, zum weit größeren Teil jedoch durch öffentliche Förderungen.

Damit der Rittersaal in seiner ursprünglichen Ausprägung erlebbar bleibt, wird er mit Kopien der Bilder ausgestaltet. Die Versteigerung der Gemäldesammlung findet am 24. April im hannoverschen Auktionshaus Kastern statt.