Während im Flughafen gefeiert wurde, protestierten draußen die Gegner

Feierstimmung am Flughafen Braunschweig-Wolfsburg. Die Arbeiten für die Verlängerung der Start- und Landebahn sind abgeschlossen. Vor dem Flughafen wird weiter protestiert.

Im Januar 2010 hatten die Arbeiten begonnen, um die Start- und Landebahn des Forschungsflughafens von 1680 Meter auf 2300 Meter zu verlängern. Dafür mussten auch mehr als 30 Hektar Wald gefällt und die Bäume auf einer Fläche von 28 Hektar gekappt werden. Als Ausgleich hierfür werden insgesamt jedoch wesentlich größere Flächen aufgeforstet.

Niedersachsens Ministerpräsident David McAllister sprach von einem „Tag der Freude“ für das Land. Mit dem Ausbau des Forschungsflughafens und dem Fortgang des Avionik-Clusters könne Niedersachsen seine führende Position in Europa in der Luftfahrtforschung ausbauen.

Die 18,7 Millionen Euro, die das Land gegeben habe, seien gut und sinnvoll angelegtes Geld. Die Kosten für den Ausbau der Start- und Landebahn einschließlich der Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen belaufen sich auf insgesamt 38,84 Millionen Euro.

Für die einen ist es ein Meilenstein und ein Tag zum Feiern, für die anderen ein Tag der Niederlage. „Hier geht’s zur Trauerfeier“, steht auf einem Plakat der Gegner. Sie haben sich vor dem Haupteingang des Flughafengebäudes postiert, trotzen dem Regen. Die Bürgerinitiativen Flughafen und Waggum konnten rund 40 Bürger mobilisieren.

„Wir wollten sie nicht stillschweigend ihren Sieg feiern lassen“, erklärt Frank Gundel. Die Verlängerung sei nun Fakt, der Protest aber noch nicht vorbei, gibt sich der Grünen-Ratsherr kämpferisch: „Die Folgen werden Thema bleiben.“ Schallschutz, Nachtflugverbot, Umgehungsstraße, Folgekosten – darum wird es ihnen künftig gehen.

Mit deutlichen Worten kritisierte Wolfsburgs Oberbürgermeister Rolf Schnellecke die Gegner des Ausbaues. Es habe seinen Preis, wenn man zukunftsfähig sein wolle, sagte er. Für die Arbeitsplätze und die Zukunftschancen von morgen müsse man etwas tun, um den Kindern von heute die Möglichkeiten nicht zu verbauen.

Ins gleiche Horn blies sein Braunschweiger Amtskollege Gert Hoffmann. Für Unternehmen wie VW müsse eine Region die notwendige Infrastruktur bereitstellen.