Rudolf Pleil aus Vienenburg wollte als “größter Totmacher aller Zeiten“ in die Geschichte eingehen

VIENENBURG. Als er 1947 des Mordes an einem Kaufmann überführt wurde, war es seine Eitelkeit, die die Polizei auf die Spur zahlreicher weiterer Morde führte: Rudolf Pleil wollte der größte "Totmacher" aller Zeiten sein. Nach eigenen Angaben hat der Mann aus Vienenburg den brutalen Tod von 26 Frauen verschuldet. Elf konnten ihm nachgewiesen werden.

Der Filmemacher Hans-Dieter Rutsch hat sich auf Spurensuche begeben und stellt das Leben des Sadisten und Mörders Rudolf Pleil in der ARD-Reihe "Die großen Kriminalfälle" dar. Mit Hilfe von Archivmaterial und Zeitzeugen – unter anderem interviewt er die Tochter eines Mordopfers – rollt er den Fall auf. Die grausigen Taten hatten damals international für Schlagzeilen gesorgt.

Pleil war in der Nachkriegszeit als Grenzführer tätig. Grenzführer kannten die Demarkationslinie zwischen Ost und West genau und wussten, wann und wo Grenzposten patrouillierten. Tausende Deutsche passierten mit ihrer Hilfe die Grenze. Zahlreiche von ihnen verschwanden jedoch spurlos, tauchten nie wieder auf. Pleil nutzte die unübersichtliche Lage für seine Taten: Er quälte, tötete und vergewaltigte Grenzgängerinnen, die sich ihm anvertraut hatten. Anschließend ließ er ihre Leichen verschwinden.

Als der Frauenmörder schließlich wegen einer anderen Bluttat – einem Raubmord – verurteilt wird, bringt ihn seine Eitelkeit dazu, auch die anderen Greueltaten zu gestehen. Weil die Polizei ihm zuerst nicht glauben will, bewirbt er sich kurzerhand als Henker. Er sei die Idealbesetzung für diesen Posten, schreibt er, und nennt das Versteck von mehreren Frauenleichen als "Referenz". Pleil wird von einem Braunschweiger Schwurgericht zu lebenslanger Haft verurteilt.

Zuletzt tötet sich selbst: 1958 erhängt er sich in seiner Zelle. dart

"Der Totmacher Rudolf Pleil." Montag, 22. Oktober, 21 Uhr.