Steuerzahler-Bund betrachtet archäologisches Erlebniszentrum als Geldverschwendung

HELMSTEDT. Der Bund der Steuerzahler hält das geplante Erlebniszentrum "Schöninger Speere" für Geldverschwendung. Stattdessen sollten die ältesten erhaltenen Jagdwaffen der Menschheit in einem Landesmuseum zur Schau gestellt werden, hieß es gestern.

Es werde nicht bei einer öffentlichen Anschubfinanzierung für das geplante Forschungs- und Bildungszentrum in Schöningen bleiben, befürchtet der Bund der Steuerzahler Niedersachsen und Bremen. Vielmehr könnte ein neuer und dauerhafter Subventionsempfänger für die öffentlichen Kassen entstehen.

Wie berichtet, will das Land Niedersachsen 15 Millionen Euro aus dem Konjunkturprogramm II für das Tourismusprojekt zur Verfügung stellen. Das Kabinett wird heute entscheiden, für welche Vorhaben Geld aus dem landeseigenen Aufstockungsprogramm in Höhe von 163 Millionen Euro fließt.

Kein Verständnis für die Kritik des Steuerzahler-Bundes hat IHK-Präsident Wolf-Michael Schmid, Vorsitzender des Fördervereins Schöninger Speere. "Mit dem Erlebniszentrum soll der Strukturwandel in der Region vorangetrieben werden. Das schaffen wir nicht, wenn wir die Speere einfach nur in einem Museum ausstellen." Das Projekt werde wichtige Arbeitsplätze für Schöningen und die Region schaffen, ein fortlaufendes Defizit sei angesichts der angestrebten Qualität des Speere-Zentrums nicht zu erwarten. "Und selbst wenn es einen Fehlbetrag gäbe, so käme doch ein Vielfaches an Geld in die Region durch die Touristen", sagte Schmid.

Anfragen des Steuerzahler-Bundes seien erst vor einigen Tagen bei der Stadt Schöningen eingegangen. Die Antwort müsse mit der Landesregierung abgestimmt werden, bat Schmid um etwas Geduld.

Heute Abend um 19 Uhr wird der IHK-Präsident im Landesmuseum in Braunschweig über den Strukturwandel durch Kulturtourismus und die Bedeutung der Schöninger Speere sprechen. Der Eintritt ist frei.